Wirtschaft

Vodafone-Übernahme ausgeblendet Kabel Deutschland sieht schwarz

Für 7,5 Milliarden Euro kauft Vodafone Kabel Deutschland. Das sorgt beim größten deutschen Kabelnetzbetreiber zunächst für Verluste. Im abgelaufenen Quartal kehrt der MDax-Konzern aber bereits in die Gewinnzone zurück - und zwar deutlich.

Vor der Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone stehen die Zeichen bei Kabel Deutschland weiter auf Wachstum. Man wachse und liege im Plan, sagte Unternehmenschef Adrian von Hammerstein bei der Vorlage der Zwischenbilanz. Nach roten Zahlen im Vorquartal wegen der geplanten Vodafone-Transaktion verdiente der größte deutsche Kabelnetzbetreiber im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember unterm Strich 33 Millionen Euro.

Am 13. Februar sollen die Aktionäre des im MDax notierten Unternehmens über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit den Briten abstimmen. An der Börse legte die Aktie in einem volatilen Marktumfeld leicht zu und notierte um 97 Euro.

Kunden buchen mehr Produkte

Im dritten Quartal konnte der Kabelnetzbetreiber seinen Umsatz dank neuer Internet- und Telefonkunden steigern. Insgesamt wuchsen die Erlöse um knapp vier Prozent auf 482 Millionen Euro. Bereinigt um die im Vorjahr verbuchten Einspeiseentgelte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, betrug das Plus gut fünf Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um knapp fünf Prozent auf 231 Millionen Euro. Die Erwartungen am Markt wurden damit erfüllt.

Kabel Deutschland profitiert davon, dass immer mehr Kunden neben dem Kabelanschluss weitere Produkte und Dienste wie zum Beispiel Telefonverbindungen oder zusätzliche Fernsehkanäle buchen: Ende Dezember wurden im Schnitt 1,76 Produkte abonniert, verglichen mit 1,66 Produkten ein Jahr zuvor. Durch diesen Trend wuchs der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,25 Euro auf 17,30 Euro.

Allerdings ließ sich Kabel Deutschland die Neukundengewinnung im vergangenen Quartal einiges kosten. Insgesamt steckte der Kabelnetzbetreiber im Zeitraum Oktober bis Dezember 149 Millionen Euro in Kundenakquise, neue Produkte und das Kabelnetz. Vor einem Jahr hatte Kabel Deutschland hierfür lediglich 115 Millionen ausgegeben.

Was ist mit der Dividende?

Für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14, das im März endet, hält der Vorstand an seinen Zielen fest und rechnet nach wie vor mit einem Umsatzplus von 5 bis 6 Prozent. Zur Dividende äußerte sich Kabel Deutschland nicht. Für das Geschäftsjahr 2012/13 gab es 2,50 Euro, das war 1,00 Euro mehr als im Vorjahr.

Vodafone hatte das Unternehmen aus Unterföhring für rund 7,5 Milliarden Euro übernommen und bereits einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Nach dem Kauf legt Kabel-Deutschland-Chef von Hammerstein per Ende März seinen Job nieder, er sollte ursprünglich im Vodafone-Management arbeiten.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen