Wirtschaft

"Größere Einschnitte" geplant Job-Kahlschlag bei der Coba?

Der Commerzbank steht ein schmerzhafter Umbau bevor.

Der Commerzbank steht ein schmerzhafter Umbau bevor.

(Foto: REUTERS)

Der teilverstaatlichten Commerzbank stehen heiße Tarifverhandlungen bevor. Laut einer Wirtschaftszeitung plant Deutschlands zweitgrößte Bank den Abbau Tausender Stellen. Fast ein Fünftel der Belegschaft könnte es treffen. Die Bank selbst hält sich mit Äußerungen zurück.

Die Commerzbank plant offenbar einen umfassenden Stellenabbau. Bei den anstehenden Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern im Februar wird die Bank vorschlagen, rund 6000 Stellen in Deutschland zu streichen, das sind 18 Prozent der deutschen Belegschaft, wie drei mit der Sache vertraute Personen dem "Wall Street Journal" sagten. Laut einer Person würde die Commerzbank sogar gern bei bis zu 6500 Stellen den Rotstift ansetzen, die beiden anderen Informanten gehen von einer Spanne zwischen 5000 und 6000 Arbeitsplätzen aus. Die Gespräche mit der Arbeitnehmerseite sollen konkret Mitte bis Ende Februar beginnen, hieß es. Ein Commerzbank-Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern.

Im November hatte Deutschlands zweitgrößte börsennotierte Bank, an der die Bundesregierung noch mit 25 Prozent beteiligt ist, eine umfangreiche Restrukturierung angekündigt. In den kommenden vier Jahren will die Commerzbank nicht nur kräftig in die Steigerung der Ertragskraft investieren, sondern sich auch verkleinern. Vor allem das verlustreiche Privatkundengeschäft wird dabei strategisch neu ausgerichtet werden.

Konzernchef Martin Blessing hatte angekündigt, die Personalkosten deutlich zu kürzen. Davon werde die gesamte Bank, vor allem aber die Verwaltung, betroffen sein. Weitere Einzelheiten nannte der Manager seinerzeit nicht.

Das löste bereits im Herbst Befürchtungen aus, dass im Zuge dessen etliche Filialen geschlossen und Stellen abgebaut werden könnten. Die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtete damals, bis zu 6000 Arbeitsplätze könnten gefährdet sein.

Auch Filialen vor dem Aus?

Damals hatte die Bank auch erklärt, die Anzahl ihrer Filialen werde "relativ stabil" bleiben, doch stehen auch hier Veränderungen an. Ab diesem Jahr testet die Commerzbank vier verschiedene Filialtypen, in denen Kompetenzen unterschiedlich gebündelt werden - von einer alles umfassenden Hauptfiliale bis hin zu einer reinen Service-Zweigstelle. Dass deutet darauf hin, dass dadurch künftig auch weniger Mitarbeiter gebraucht werden.

Mit der Sache vertraute Personen hatten dem "Wall Street Journal" im vergangenen Herbst gesagt, dass zwischen 300 und 400 der ursprünglich insgesamt anvisierten 1200 Filialen auf dem Prüfstand stünden und dass bis zu 1800 der 18.000 Stellen im Privatkundengeschäft wegfallen könnten.

Jüngsten Zahlen zufolge beschäftigt die im Zuge der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank AG rund 37.000 Mitarbeiter in Deutschland auf rund 34.000 Vollzeitstellen. Im Zuge der Integration der übernommenen Dresdner Bank hatte das fusionierte Institut Anfang 2009 die Streichung von 9000 Vollzeitstellen angekündigt. Dieser Abbau ist derzeit im Plan und zu mehr als 90 Prozent abgeschlossen.

Quelle: ntv.de, DJ/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen