Wirtschaft

Bedingung für EU-Milliarden Job-Abbau bei Spaniens Banken

Bankia und andere marode spanischen Geldhäuser werden mit EU-Milliarden gerettet, müssen dafür aber tausende Mitarbeiter entlassen.

Bankia und andere marode spanischen Geldhäuser werden mit EU-Milliarden gerettet, müssen dafür aber tausende Mitarbeiter entlassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Laut einem Medienbericht sollen noch im Dezember endlich die Brüsseler Rettungsmilliarden für Spaniens Banken fließen. Doch im Gegenzug werden die Institute rasiert: Bankia & Co. müssen tausende Mitarbeiter feuern – im iberischen Finanzsektor soll kein Stein auf dem anderen bleiben.

Die spanischen Banken erhalten laut einem Zeitungsbericht noch im Dezember 35 Mrd. Euro Rettungshilfen, müssen im Gegenzug aber Tausende Arbeitsplätze abbauen. Der Euro-Rettungsfonds werde das Geld am 15. Dezember an den spanischen Banken-Rettungsfonds Frob auszahlen, der es dann zwei Wochen später an die Institute weiterreiche, berichtete "El Pais".

Die maroden spanischen Banken müssen damit bei weitem nicht die gesamten zugesagten Kredite aus dem Euro-Rettungsfonds in Anspruch nehmen. Die Troika aus EU, EZB und IWF hatte Spanien bis zu 100 Mrd. Euro zugesagt, um die heimischen Häuser mit frischem Kapital auszustatten. Das Land wird wegen seiner angespannten Haushaltslage als nächster Kandidat für den Euro-Rettungsschirm gehandelt.

Insgesamt muss der Finanzsektor als Gegenleistung für die EU-Hilfskredite 8000 Mitarbeiter entlassen und 1000 Filialen schließen. Allein Bankia, Spaniens viertgrößte Bank, die vom Staat gerettet wurde, müsse sich von 5500 bis 6000 der insgesamt 20.000 Beschäftigten trennen. Bei der NovaGalicia seien es 2000 von 5800 Stellen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf EU- und Bankenkreise.

Außerdem sollen sich die mit EU-Hilfe sanierten Banken verschlanken, auf ihre Ursprungsregionen konzentrieren und andere Geschäftsbereiche möglichst rasch verkaufen. Dies sehe ein Übereinkommen vor, das die Wettbewerbshüter der EU-Kommission mit der spanischen Regierung ausgehandelt hätten, schreibt das Blatt, das über gute Kontakte zum EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia verfügt. Der spanische EU-Kommissar wolle das Papier am kommenden Mittwoch vorlegen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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