Wirtschaft

Antrag auf Staatshilfe erwartet Italienische Bank ist klamm

Viel Tradition und viele Probleme: Monte dei Paschi.

Viel Tradition und viele Probleme: Monte dei Paschi.

(Foto: REUTERS)

Bankenprobleme überall: Nun rückt auch Italien verstärkt in den Fokus. Die toskanische Banca Monte dei Paschi di Siena erwägt als erstes Geldhaus des Stiefelstaates die Beantragung von Staatshilfe. Die älteste Bank der Welt hat es schwer, ihr Kapital um die von den europäischen Behörden geforderten 3,3 Milliarden Euro aufzustocken.

Italiens drittgrößtes Kreditinstitut Banca Monte dei Paschi di Siena will angeblich als erstes Geldhaus des Landes seit Ausbruch der Schuldenkrise Staatshilfe beantragen. Wie aus Insiderkreisen verlautete, verhandelt die traditionsreiche Bank mit dem Finanzministerium in Rom und der italienischen Notenbank über den Verkauf von staatlich garantierten Anleihen im Volumen von mindestens einer Milliarde Euro. Das Institut wolle eine Kapitallücke mit Hilfe des Staates füllen, weil bei einer Kreditaufnahme auf eigene Faust zu hohe Zinsen fällig würden.

Bislang habe die staatliche Seite trotz enger Kontakte zur Bank noch nicht ihr endgültiges Ja gegeben, hieß es weiter. Das Institut aus der Toskana ist die älteste Bank der Welt und hat arge Probleme, sein Kapital wie von europäischen Behörden gefordert bis Ende Juni um insgesamt 3,3 Milliarden Euro aufzustocken.

Trotz großer Anstrengungen fehlen den Insidern zufolge bislang noch 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro. Das Institut verschob seine für Montag geplante Vorstellung eines Geschäftsplanes aus "organisatorischen Gründen" auf Dienstag.

Monte dei Paschi begab bereits während der Finanzkrise 2009 ähnliche Anleihen mit staatlicher Unterstützung im Volumen von 1,9 Milliarden Euro. Das Institut wurde von der Schuldenkrise unter anderem deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen, weil es auf einem Berg italienischer Staatsanleihen im Volumen von 25 Milliarden Euro sitzt, die zuletzt deutlich an Wert verloren haben. Auch Problemkredite machen dem Geldhaus zu schaffen.

Quelle: ntv.de, AFP

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