Wirtschaft

Erstmals in diesem Jahr Inflationsrate geht zurück

Die Preisspirale in der Euro-Zone ist im Mai gestoppt. Dennoch bleibt die Inflationsrate mit 2,7 Prozent zu hoch. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juli erneut die Zinsen anheben wird.

Der Preisdruck bleibt hoch.

Der Preisdruck bleibt hoch.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Inflationsrate in der Euro-Zone ist im Mai erstmals seit knapp einem Jahr gefallen, bleibt aber hoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) befürchtet, dass die Preise schon bald wieder anziehen können. Experten rechnen deshalb fest mit einer Zinserhöhung im nächsten Monat.

Die Verbraucherpreise stiegen um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat in Brüssel mitteilte. Damit lag der Anstieg knapp unter den 2,8 Prozent im April, die wegen der Verteuerung von Energie und Lebensmittel den stärksten Aufschlag seit zweieinhalb Jahren markiert hatten. Trotz des ersten Rückgangs seit August 2010 blieb die Teuerungsrate damit deutlich über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die EZB von stabilen Preisen spricht.

Die Frankfurter Währungshüter rechnen damit, dass der Preisdruck hoch bleibt. "Insgesamt sind die Risiken in Bezug auf die Aussichten für die Preisstabilität nach oben gerichtet", schrieben sie in ihrem Monatsbericht. Vor allem Energie könne sich weiter verteuern. Außerdem bestehe das Risiko, dass in den Euro-Ländern wegen des Sparzwangs Steuern, Gebühren und Abgaben erhöht werden.

Für dieses Jahr rechnen die EZB-Ökonomen mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 2,6 Prozent. Frühestens in einem Jahr werde sie wieder unter die Zwei-Prozent-Marke fallen, sagte UniCredit-Analyst Marco Valli. In diesem Sommer könne sogar eine Drei vor dem Komma stehen.

Weitere Straffung der Geldpolitik

Um die Inflation einzudämmen, hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet für Juli eine Zinserhöhung signalisiert. Bereits im April hatte die Notenbank ihren Leitzins von 1,0 auf 1,25 Prozent angehoben und damit zum ersten Mal seit knapp drei Jahren ihre Geldpolitik gestrafft. "Die kleine Delle in der Teuerungsrate wird die EZB nicht von der Zinserhöhung abhalten", sagte Analyst Howard Archer von IHS Global Insight. Höhere Zinsen verteuern Kredite für Unternehmen und Verbraucher. Sie können so die Nachfrage und damit den Preisauftrieb dämpfen.

Verglichen mit dem Vormonat blieben die Preise stabil. Während Lebensmittel 0,5 Prozent mehr kosteten als im April, gaben wie nach den Osterferien üblich die Preise für Reisen nach. Alkohol und Tabak sowie Bekleidung und Schuhe kosteten jeweils 0,3 Prozent mehr.

Quelle: ntv.de, rts

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