Wirtschaft

Fortschritte in allen Sparten Infineon gibt sich optimistisch

Der notorisch defizitäre Chipkonzern hat dank der jüngsten Belebung in der Branche schwarze Zahlen geschrieben. Im vierten Quartal betrug der Überschuss 14 Mio. Euro.

Frischer Wind bei Infineon.

Frischer Wind bei Infineon.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der seit Jahren mit Verlusten kämpfende Chipkonzern Infineon hat sich auf ein gutes Jahr 2010 eingestellt. Der Umsatz werde im neuen Geschäftsjahr, das bei Infineon am 30. September 2010 endet, wegen der derzeit hohen Nachfrage und der sich von der Krise erholenden Wirtschaft mindestens um zehn Prozent zulegen, teilte der Dax-Konzern in München mit.

In allen operativen Sparten werde es Fortschritte geben. Vor allem im Autozulieferbereich sollte es hohe Zuwächse geben. Hier beliefert Infineon Kunden wie Robert Bosch und Continental.

Zudem erwartet Infineon, das Ergebnis aller Segmente in Summe gegenüber 2009 deutlich steigern und eine Marge von rund fünf Prozent erzielen zu können. Die frühere Siemens-Tochter will die Investitionen erhöhen, unter anderem in Sachanlagen. Die Abschreibungen sollen im Gesamtjahr um mehr als 100 Mio. Euro auf rund 400 Mio. sinken. Altis, ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem IT-Dienstleister IBM in Frankreich, soll bis Ende März verkauft werden.

Im vierten Quartal 2008/09 schrieb Infineon wieder schwarze Zahlen. Der Überschuss lag bei 14 Mio. Euro, nach einem Verlust von 763 Mio. im Jahr zuvor. Analysten hatten mit einem Überschuss von elf Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz fiel um 18 Prozent auf 855 Mio. Euro. Hier lagen die Markterwartungen bei 848 Mio. Euro. In allen Sparten verzeichne der Konzern eine steigende Nachfrage und habe Gewinne gemacht, sagte Vorstandschef Peter Bauer. An der Börse legten die Infineon-Aktien vorbörslich zu.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner rechnet für 2010 damit, dass die Umsätze im Halbleitermarkt wieder das Niveau von 2008 erreichen und auf rund 255 Mrd. US-Dollar (170 Mrd. Euro) steigen werden. Hauptgründe sind bessere Perspektiven für den PC-Markt und damit eine stärkere Nachfrage nach Speicherchips oder Mikroprozessoren sowie bessere Aussichten für Mobiltelefon-Hersteller. Branchengrößen wie US-Marktführer Intel hatten zuletzt gute Zahlen vorgelegt und von einer sich aufhellenden Lage gesprochen.

Aktionäre fordern mehr

Aktionäre machen Peter Bauer Druck.

Aktionäre machen Peter Bauer Druck.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Einem Medienbericht zufolge wollen mehrere Großaktionäre den Chiphersteller unterdessen zu einem verschärften Sanierungskurs drängen. Nach Angaben des "Manager Magazins" sind die Investoren der Auffassung, dass Konzernchef Peter Bauer die Restrukturierung aggressiver vorantreiben müsse.

Dem Magazin zufolge halten die Großaktionäre zusammen über ein Fünftel der Infineon-Anteile. Ihrer Ansicht nach habe Infineon rund 10.000 Beschäftigte zu viel an Bord.

Zudem fordern die Aktionäre eine Auslagerung der Fertigung von Chips an kostengünstigere Spezialisten, heißt es weiter in dem Bericht.. Als Konsequenz müssten Werke in Dresden und Regensburg geschlossen werden.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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