Politik

Protest gegen den Sparkurs In Griechenland wird gestreikt

Im von der Pleite bedrohten Griechenland wird erneut gestreikt. Staatsbedienstete legen die Arbeit nieder; Gerichte, Ministerien und Schulen bleiben geschlossen, Fähren legen nicht ab. Auch Ärzte und Journalisten streiken.

Streikende blockieren den Eingang eines Stahlwerks in der Nähe Athens.

Streikende blockieren den Eingang eines Stahlwerks in der Nähe Athens.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Aus Protest gegen Entlassungen und weitere Lohnkürzungen haben in Griechenland umfangreiche Streiks begonnen. Vor allem im öffentlichen Nahverkehr und im Fährverkehr wird mit erheblichen Behinderungen gerechnet. Auch Züge und die Athener Vorstadtbahn sind betroffen. Ministerien und staatliche Unternehmen sowie Schulen sollen ebenfalls für 24 Stunden bestreikt werden. Ärzte wollen in staatlichen Krankenhäusern nur Notfälle behandeln.

Journalisten traten bereits am Mittwoch in einen 24-stündigen Streik. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichtensendungen, am Donnerstag erscheinen keine Zeitungen. Der Flugverkehr läuft dagegen planmäßig. Die Fluglotsen nehmen am Streik nicht teil, um dem Tourismus keinen weiteren Schlag zu verpassen, hieß es seitens ihrer Gewerkschaft.

Papademos will Vorgaben umsetzen

Die Proteste wenden sich gegen die massiven Kürzungen der Gehälter und gegen Entlassungen - diese Maßnahmen würgten die griechische Wirtschaft ab. Die Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr Athen zufolge um 5,5 Prozent sinken. Im vergangenen Jahr ging sie bereits um 4,5 Prozent zurück. Mehr als 18 Prozent der Bevölkerung ist ohne Arbeit.

Es ist der erste umfangreiche Streik seit dem Start der Übergangsregierung unter dem Finanzexperten Lucas Papademos Anfang November. Papademos hat wiederholt erklärt, er werde alle nötigen Reformen und schmerzhafte Maßnahmen in die Tat umsetzen, um das Land vorm Bankrott zu retten. Viele Beobachter äußerten die Ansicht, dass der Streik kaum etwas bewirken werde, da der Staat am Tropf der Geldgeber hängt und die Sparpolitik von der EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegeben ist.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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