Wirtschaft

Deutsche Bank, UBS, MAN Hier gibt es Zahlensalat häppchenweise

Die Berichtssaison kommt in Fahrt. Reihenweise öffnen Unternehmen ihre Bücher. Im Fokus steht heute der Finanzsektor mit Zahlen von der Deutschen Bank und UBS. Einblick gewährt auch die Autobranche, MAN legt seine Zahlen offen. Hier der Überblick.

Michelin
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Michelin leidet unter starkem Euro

Der französische Reifenhersteller Michelin kappt wegen unerwartet hoher Währungsverluste in Schwellenländern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Der Währungseffekt wird mit 250 Millionen Euro statt der erwarteten 150 Millionen Euro negativ zu Buche schlagen. Bisher ging Michelin davon aus, mit dem Betriebsgewinn in der Nähe des Rekordergebnisses von 2,423 Milliarden Euro zu liegen. Der Umsatz schrumpft im dritten Quartal um 5,8 Prozent auf 5,12 Milliarden Euro.

Deutsche Bank
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Gewinneinbruch für Deutsche Bank

Der Gewinn der Deutschen Bank bricht im dritten Quartal wegen unerwartet hoher Kosten für Prozesse und einem schwachen Investmentbanking um ganze 95 Prozent ein. Der Überschuss nach Steuern und Dritten sinkt überraschend stark auf nur noch 41 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als erwartet. Analysten sind von 376 Millionen Euro ausgegangen.

Handelsflaute bremst UBS aus

UBS
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Die Schweizer Großbank UBS kann der Flaute im Kapitalmarkt trotz des vor zwei Jahren eingeleiteten Rückbaus im Investmentbanking nicht entfliehen. Der Gewinn der größten Schweizer Bank sinkt von Juli bis September auf 577 Millionen Franken von 690 Millionen Franken im zweiten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte die Bank nach Milliarden-Abschreibungen unter dem Strich einen Verlust von 2,13 Milliarden Franken eingefahren.

Linde wird vorsichtiger

Das Münchener Unternehmen setzt im dritten Jahresviertel zwar mehr um und verdient operativ auch mehr, senkt aber seinen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr leicht. Der Industriegasekonzern erzielt einen operativen Gewinn von 1,03 Milliarden Euro - ein Plus von 8,5 Prozent binnen Jahresfrist. Erwartet worden waren 986 Millionen Euro. Umgesetzt werden 4,26 Milliarden Euro, das entspricht einem Zuwachs von 5,4 Prozent.

MAN auf Erholungskurs

MAN
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Nach einem sehr schwachen ersten Halbjahr stabilisieren sich die Geschäfte beim Lkw- und Maschinenbauer MAN spürbar. Der operative Gewinn liegt im dritten Quartal mit 189 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau, womit die Rendite auf 5,2 Prozent von 4,8 Prozent steigt. Der Umsatz sackt wegen der schwachen Nachfrage in der ersten Jahreshälfte dagegen um 6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro ab. Mit den vorgelegten Zahlen schneidet MAN beim Umsatz schwächer ab als erwartet, der operative Gewinn fällt dagegen etwas besser aus.

BP
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Gewinneinbruch bei BP

Der Gewinn des britischen Ölkonzerns BP schrumpft im dritten Quartal deutlich. Der um Sonderposten und Lagerbestandsänderungen bereinigte Überschuss fällt zum Vorjahreszeitraum um rund 26 Prozent auf 3,69 Milliarden Dollar. Damit übertrifft BP allerdings immer noch die Erwartungen von Analysten. Trotz des Gewinneinbruchs kündigt BP an, die Quartalsdividende um 5,6 Prozent anzuheben.

Lloyds rutscht tief in die roten Zahlen

Lloyds Banking Group
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Spartenverkäufe und hohe Steuern drücken die britische Großbank Lloyds mal wieder tief ins Minus. Im dritten Quartal fällt ein Verlust von 1,3 Milliarden Pfund (rund 1,52 Mrd Euro) an. Damit werden die bis Ende Juni aufgelaufenen Gewinne fast wieder aufgezehrt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn steigt dagegen zum Vorjahr um 83 Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund und damit etwas stärker als von Experten erwartet. Lloyds profitiert auch von einer deutlich reduzierten Vorsorge für Kreditausfälle und seinem Sparprogramm.

Nokia operativ wieder in schwarz

Nokia
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Nokia schreibt im dritten Quartal im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen. Der Betriebsgewinn liegt bei 118 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust von 564 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz fällt hingegen um 22 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden Euro. Dabei erlöst Nokia in allen Sparten weniger. Im Handygeschäft, das ab kommendem Jahr zum US-Softwarekonzern Microsoft gehört, setzen die Finnen nur noch knapp 2,9 Milliarden Euro um und damit 19 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

PSI schreibt Miese

PSI
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Der Softwarespezialist PSI rutscht nach den ersten neun Monaten in die Verlustzone. Das Minus liegt bei 2,8 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Konzernergebnis bei 5,5 Millionen Euro. PSI belasteten unter anderem Kosten für einen beigelegten Rechtsstreit mit einem ehemaligen Kunden in Tschechien. Zudem ist die Entwicklung eines Energiemanagementsystems für Bahnstrom und die Entwicklung eines Transportmanagementsystems für Logistikdienstleister teurer geworden als gedacht.

Hynix verdient dank höherer Preise

Hynix
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Anziehende Chippreise und eine hohe Nachfrage der Smartphone-Hersteller haben dem Halbleiterhersteller Hynix im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Unterm Strich verdiente das Unternehmen mit 958 Milliarden Südkoreanischen Won (rund 656 Millionen Euro) fast 47 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Operativ schafften es die Südkoreaner zurück in die schwarzen Zahlen. Dank höherer Verkaufspreise gelang es, die Auswirkungen des Brandes in einer Produktionsstätte in China Anfang September aufzufangen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ

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