Wirtschaft

Apple-Rivale aus Taiwan HTC hinkt hinterher

(Foto: REUTERS)

Der scharfe Wettbewerb im Smartphone-Sektor droht einer weiteren Branchengröße zum Verhängnis zu werden: Nur knapp kann sich HTC im abgelaufenen Quartal in der Gewinnzone halten.

Der Smartphonehersteller HTC dringt im vierten Quartal des zurückliegenden Geschäftsjahres vor allem dank eines Anteilsverkaufs knapp in die schwarzen Zahlen vor. Unter dem Strich kann der Apple- und Samsung-Konkurrent aus Taiwan einen Gewinn von umgerechnet rund 7,6 Millionen Euro verbuchen. Im operativen Geschäft bleibt der Konzern jedoch im Minus. Hier steht angesichts nachlassender Verkaufszahlen erneut ein Verlust zu Buche.

Anleger reagierten moderat enttäuscht, die HTC-Aktie gab im asiatischen Handel rund 2,2 Prozent nach. Notiert sind die Anteilsscheine des taiwanesischen Konzerns für Unterhaltungselektronik an der Börse in Taipeh.

Beobachter ordnen den aktuellen Zwischenbericht als kleinen Lichtblick in einer ansonsten schwierigen Geschäftslage ein: Der Hersteller von Android-Smartphones kämpft schon seit Jahren gegen Absatzschwierigkeiten und den scharfen Wettbewerb mit Rivalen wie Samsung, Apple und andere Herstellern von mobilen Endgeräten aus dem Mobilfunksektor. In den Ranglisten der Branche tauchen die einst sehr prominent vertretenen Taiwanesen mittlerweile nicht mehr unter den zehn größten Smartphone-Herstellern der Welt auf.

Riesen-Smartphone aus Fernost

Selbst aufwändige Modelleinführungen brachten bislang nicht die erhoffte Trendwende: Mit der Markteinführung des neuen Smartphone-Modells One Max aus der Kategorie der sogenannten Phablets im vierten Quartal konnte HTC nicht an das frühere Erlösniveau anknüpfen. Auch im Hoffnungsmarkt China tut sich der taiwanesische Konzern schwer, da heimische Hersteller HTC dort den Rang ablaufen.

Immerhin fällt der operative Verlust im vierten Quartal nach vorläufigen Zahlen mit 1,56 Milliarden Taiwan-Dollar - umgerechnet etwa 38 Millionen Euro - geringer aus als im dritten Vierteljahr. Damals hatte der Fehlbetrag aus dem operativen Geschäft 3,5 Milliarden Taiwan-Dollar betragen. Das Nettoergebnis erreicht 310 Millionen Taiwan-Dollar, nachdem HTC den verbliebenen Anteil an dem Kopfhörer-Hersteller Beats Electronics für 265 Millionen Taiwan-Dollar veräußert hatte. Analysten hatten mit einem Verlust von 1,09 Milliarden gerechnet. Im dritten Quartal betrug der Verlust - der erste seit dem Börsengang 2002 - knapp drei Milliarden Taiwan-Dollar.

Das Volumen schwindet

Auch beim Umsatz blicken Analysten auf rückläufige Zahlen: Die Erlöse sanken zuletzt auf 42,9 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 1,0 Millarden Euro) nach 47 Milliarden Taiwan-Dollar im dritten Quartal. HTC blieb damit immerhin noch im Rahmen des Ausblicks, der Anleger auf eine Bandbreite von 40 bis 45 Milliarden vorbereitet hatte.

In seiner Mitteilung zum Zwischenbericht ging das Unternehmen weder näher auf die Ergebnisse ein, noch stellte es vergleichbare Vorjahreszahlen zur Verfügung. Im vierten Quartal 2012 hatte HTC einen Gewinn von 1 Milliarde Taiwan-Dollar und Erlöse von 60 Milliarden erzielt. Diese Zahlen sind allerdings nur eingeschränkt vergleichbar, da sich die taiwanischen Bilanzierungsregeln seither geändert haben.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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