Wirtschaft

Baumwolle als Preistreiber Kleidung wird teurer

H&M- Chef Karl-Johan Persson während einer Pressekonferenz in Stockholm.

H&M- Chef Karl-Johan Persson während einer Pressekonferenz in Stockholm.

(Foto: SCANPIX SWEDEN)

Gestiegene Preise für Baumwolle und höhere Arbeits- und Transportkosten können auch Bekleidung in Deutschland teurer werden lassen. "Ich glaube, dass die Preise in der Branche steigen werden", sagte der Chef der Filialkette H&M, Karl-Johan Persson, dem "Handelsblatt". Die Arbeitskosten in Asien und der Türkei seien gestiegen, "gleichzeitig können viele unserer Lieferanten die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöhen. Es sind viele Faktoren, die momentan gegen uns sind", sagte Persson. Dies gelte für die gesamte Branche. Ob sich auch H&M-Kunden auf höhere Preise einstellen müssen, ließ Persson aus Wettbewerbsgründen offen.

Der Hamburger Versandhandelskonzern Otto Group rechnet ebenfalls mit steigenden Preisen für Bekleidung in Deutschland. "Wir erleben derzeit in der gesamten Branche einen deutlichen Anstieg der Baumwollpreise, aber auch der Arbeitskosten in den Hauptlieferländern China, Indien, Bangladesch und in der Türkei", sagte der Sprecher der Otto Group, Thomas Voigt, dem "Hamburger Abendblatt". "Daher werden sich die Preise für Bekleidung für die Endverbraucher im kommenden Jahr erhöhen. Dieser Entwicklung werden wir uns auch in der Otto Group nicht vollständig entziehen können."

Preisexplosion

Seit 2008 hat sich der Preis für Baumwolle mehr als verdoppelt und ein Ende des Anstiegs ist nach einer schlechten Ernte in den wichtigen Anbaugebieten China und Pakistan nicht in Sicht. Allein von Juli bis Oktober legten die Preise um rund 30 Prozent zu. Für einen Teil dieses Anstiegs dürften nach Einschätzung von Rohstoff-Experten - ähnlich wie bei anderen Rohstoffen - Spekulanten verantwortlich sein. Der Textilriese C&A hatte Anfang Oktober mitgeteilt, die Preise für Baumwollkleidung nicht erhöhen zu wollen.

Quelle: ntv.de, dpa

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