Wirtschaft

Mit Karacho ans Dax-Ende Fresenius-Aktie rutscht ab

Fresenius-Produktionsstätte in Mihla (Thüringen).

Fresenius-Produktionsstätte in Mihla (Thüringen).

(Foto: dpa)

Das Jahr 2013 beschert Fresenius starke Zahlen. Der Gesundheitskonzern vermeldet einen Rekordgewinn. Bei der Dialysetochter FMC geht der Gewinn erstmals seit zwölf Jahren zurück. An der Börse kippt die Stimmung.

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. Dank guter Geschäfte mit Krankenhäusern und Nachahmer-Medikamenten kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn um 12 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus dem hessischen Bad Homburg mitteilte. Die Umsätze kletterten um 5 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro. Die Dividende für seine Aktionäre will Fresenius um 15 Cent auf 1,25 Euro je Aktie anheben - damit steigt die Ausschüttung zum 21. Mal in Folge.

Die starke Jahresbilanz kam an der Börse insgesamt alles andere als gut an. Die Aufmerksamkeit der Analysten verlagerte sich schnell von den Ergebnissen hin zum Ausblick. Und hier sahen sich Börsianer offenbar mit ernüchternden Details konfrontiert. Fresenius sei zwar für konservative Ausblicke bekannt, das genannte Gewinnziel liege aber extrem unter den Prognosen, hieß es am Markt. Die Fresenius-Aktie rutschte mit scharfen Kursverlusten ans Dax-Ende. Im frühen Handel am Vormittag verliert der Titel mehr als 7 Prozent. Die FMC-Aktien halten sich wenig besser: Sie geben zeitweise um 6,9 Prozent nach.

Für das laufende Jahr zeigte sich Konzernchef Ulf Schneider eigentlich recht optimistisch: Der Umsatz soll währungsbereinigt um 12 bis 15 Prozent steigen, der Gewinn um 2 bis 5 Prozent. Nach der Übernahme zahlreicher Krankenhäuser des Konkurrenten Rhön-Klinikum, die das Kartellamt kürzlich absegnete, gab Fresenius zudem neue mittelfristige Ziele bekannt: Bis 2017 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 30 Milliarden Euro und einen Gewinn von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro an. Analysten hatten sich jedoch sowohl bei FMC als auch bei Fresenius mehr erhofft, insbesondere beim Mutterkonzern.

Angesichts zahlreicher Übernahmen häuft Fresenius zugleich auch einen immer größeren Schuldenberg an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten seien im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 11,94 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Dax-Unternehmen mit. Fresenius ist in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Milliarden-Übernahmen zu einem weltweit aktiven Firmenkonglomerat in der Gesundheitsbranche gewachsen. Erst im September hatten die Bad Homburger angekündigt, dem Konkurrenten Rhön-Klinikum für gut 3 Milliarden Euro einen Großteil seiner Krankenhäuser abzukaufen. Das Kartellamt gab vergangene Woche grünes Licht.

FMC nicht so berauschend

Die Fresenius-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) machte dagegen erstmals seit 2001 weniger Gewinn. Das Ergebnis des Dialysekonzerns sei im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 1,11 Milliarden US-Dollar zurückgegangen, teilte FMC mit. Das Unternehmen bekommt derzeit die Kürzungen im US-Gesundheitssystem zu spüren. Zudem hatte die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius 2012 einen Sonderertrag von 140 Millionen Dollar im Rahmen der Übernahme des Konkurrenten Liberty Dialysis verbucht.

Der FMC-Umsatz kletterte 2013 um 6 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar. Die Dividende für die Aktionäre soll um zwei Cent auf 0,77 Euro je Aktie steigen - damit hebt FMC seine Ausschüttung zum 17. Mal in Folge an. Im laufenden Jahr rechnet FMC mit einem Umsatzanstieg um rund 4 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar. Beim Konzernergebnis erwartet das Unternehmen erneut einen leichten Rückgang auf 1 bis 1,05 Milliarden Dollar. Mögliche Kosteineinsparungen von bis zu 60 Millionen Dollar vor Steuern, die durch ein eingeleitetes Sparprogramm erzielt werden sollen, seien in dem Ausblick allerdings noch nicht berücksichtigt.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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