Wirtschaft

Blühendes Frühjahrsgutachten Forscher prophezeien Aufschwung

Das Ende der Krise - wenn nichts dazwischen kommt.

Das Ende der Krise - wenn nichts dazwischen kommt.

(Foto: dpa)

Führende Wirtschaftsforscher sagen Deutschland eine schnelle Besserung voraus: Schon im kommenden Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft kräftig zulegen, heißt es im nagelneuen Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung. Die Zahl der Arbeitslosen wird voraussichtlich weiter zurückgehen.

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute stellen Deutschland ein schnelles Ende der konjunkturellen Schwäche in Aussicht. In ihrem gemeinsamen Frühjahrsgutachten zur Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage korrigierten die Experten allerdings ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr noch einmal leicht nach unten. Zugleich sagen die Ökonomen aber einen kräftigen Aufschwung für das kommende Jahr voraus.

Gingen sie im Herbst noch von einem Plus von 1,0 Prozent für 2013 aus, rechnen sie nun mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,8 Prozent. Das ist aber immer noch doppelt so viel wie die Bundesregierung.

Voraussetzung für die Erholung der Wirtschaft sei die weitere Eindämmung der Schuldenkrise im Euro-Raum, schränken die Wirtschaftsforscher ein. Dem deutschen Arbeitsmarkt kann das zumindest bisher offenbar nichts anhaben. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte insgesamt weiter zurückgehen und im Jahresdurchschnitt bei 2,9 Millionen 2013 und bei 2,7 Millionen im nächsten Jahr liegen.

Trotz der besseren Finanzlage Deutschlands plädieren die Wirtschaftsforscher für einen anhaltenden Sparkurs und Subventionsabbau der öffentlichen Hand. Für 2013 sagen die Institute zwar einen ausgeglichenen Gesamthaushalt und für 2014 einen leichten Überschuss voraus.

Die Kehrseite des Sparzwangs

Dennoch gebe es weiteren Konsolidierungsbedarf, erklärten die Experten bei der Präsentation ihres Gutachtens für die Regierung. "Der Defizitabbau erfolgt auch zu Lasten der öffentlichen Investitionen, die im vergangenen Jahrzehnt sehr gering waren." Wegen der Bankenrettung und Euro-Krise sei der Staat erhebliche Haushaltsrisiken eingegangen. Hinzu kämen künftige Belastungen wegen der alternden Bevölkerung.

Ansetzen sollten die Haushälter vor allem auf der Ausgabenseite bei Finanzierungshilfen und den Steuervergünstigungen. Subventionen seien überwiegend ineffizient, müssten aber letztlich über Steuern finanziert werden. Hier könnten Einsparungen Wachstumskräfte stärken. "Der sich aus dem Subventionsabbau eröffnende Spielraum ist sogar groß genug, um die kalte Progression abzubauen."

"Übererfüllung der Schuldenbremse"

Kritisch bewerten die Forscher Erfolge der Bundesregierung bei der Haushaltskonsolidierung. "Bei genauer Betrachtung fällt die Bestandsaufnahme durchwachsen aus", betonen die Experten. "Denn zum einen beruht die gegenwärtige 'Übererfüllung' der Schuldenbremse beim Bund auch auf Faktoren, die nicht nachhaltig wirken." Dazu gehörten etwa niedrige Zinsen.

"Zum anderen ist schon heute abzusehen, dass die Alterung der Bevölkerung die öffentlichen Finanzen vor große Herausforderungen stellen wird."

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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