Wirtschaft

"Das größte Abenteuer der Menschheit" Finne will Microsoft Nokia wegschnappen

Juhani Parda wirbt um Investoren.

Juhani Parda wirbt um Investoren.

(Foto: Yotube / J. Parda)

In nicht einmal zwei Wochen stimmen die Aktionäre von Nokia über den Verkauf der Handysparte an Microsoft ab. Derzeit sieht alles danach aus, dass der Deal über die Bühne geht. Doch ein Mann will das verhindern.

Juhani Parda versucht derzeit, Investoren für ein ambitioniertes Vorhaben anzuwerben: Er will Nokias Handysparte kaufen, sie Nokita nennen, dann auf Vordermann bringen und dadurch viel Geld verdienen. Richtig viel Geld. Um potenzielle Geldgeber zu überzeugen, hat er Folien ins Internet gestellt und ein Video produziert. Darin kündigt er an: Innerhalb von wenigen Jahren würde sich die Investition verdreifachen.

Ein Problem dabei ist, dass Microsoft sich bereits mit Nokia einig ist. Am 19. November stimmen die Aktionäre ab und werden das Angebot in Höhe von 5,4 Milliarden Euro wohl akzeptieren.

Das ist nach Meinung Pardas keine gute Idee, die Offerte viel zu mickrig. Er gibt sich davon überzeugt, den Wert auf von Nokita auf 23 Milliarden Euro zu steigern - und dafür nur drei Jahre zu brauchen.

Um die Sparte den Amerikanern noch wegzuschnappen, will er das nötige Geld bei Investoren auftreiben, zwischen 5,5 und 6 Milliarden Euro bieten. Etwa zwei Milliarden zusätzlich soll der Übergang von Nokia zu Nokita kosten.

Auf der Suche nach Investoren

Ist der Kauf erledigt, will der Finne richtig durchstarten. Wie das? Indem auf Nokita-Geräten sowohl das Microsoft-Betriebssystem als auch Android laufen und der Nutzer wählen kann, welches er nutzt. Das ist aber nicht alles. Kern des Konzepts ist ein "Dreamteam" mit "unglaublicher Erfahrung". 150 bis 200 Schlüsselpositionen müssen mit ausgewählten "Intrapreneuren" besetzt werden, die "den alten Nokia-Spirit" zurückbringen. "Und wir wissen genau, wen wir anstellen wollen", verspricht Parda. Vorbild für das Top-Management sei Apple-Gründer Steve Jobs. "Es sind die Produkte, die zählen", weiß der Finne. Und er betont: Mit ihm werde die Marke wieder cool.

Ob sich schon Investoren gemeldet haben, ist nicht bekannt. Und Parda scheint derzeit das einzige Mitglied des "Dreamteams" zu sein. Fest steht allerdings, dass Zurückhaltung nicht gerade zu seinen Stärken gehört. "J. Parda ist wohl der internationalste Geschäftsmann Finnlands", stellt er sich vor. "Er hat auf fünf Kontinenten in zehn Ländern gelebt, in mehr als 40 Ländern Geschäfte gemacht und mehr als 100 während seiner 'Weltreise' besucht." Er war demzufolge bereits mit 29 Jahren im höheren Management von Nokia, hat mehrere Start-Ups auf ihrem Weg in den Erfolg begleitet und zuletzt als Investmentbanker reüssiert. Überdies ist er eigener Auffassung zufolge ein "weltberühmter Denker im Technologiesektor".

Vor diesem Hintergrund ist es nur konsequent, die Marke durch gigantische PR wieder erfolgreich zu machen und ein "cooles" Image zu erschaffen. Parda will die größten Partys der Geschichte organisieren. Den Auftakt könnte ein Event auf einem zugefrorenen See in Finnland machen – mit Rap- und Pop-Stars, Stuntmen, Extremsportlern und den Machern des Films "Iron Sky". Mindestens eine halbe Million Besucher sollen kommen, im Fernsehen und im Internet sollen eine halbe Milliarde zusehen.

Wer das für ein Erfolgskonzept hält, ist dabei, wenn er mindestens 5 Millionen Euro auf den Tisch legt. Oder wie es Parda ausdrückt: "Beteiligen Sie sich am größten Abenteuer der Menschheit."

Quelle: ntv.de

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