Wirtschaft

Horrende Verluste Fannie braucht weitere Milliarden

Kampf gegen steigende Kreditausfälle.

Kampf gegen steigende Kreditausfälle.

(Foto: Reuters)

Die US-Regierung muss dem angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae nach einem Milliardenverlust erneut Hilfe zuschießen. Das staatlich kontrollierte Institut verbuchte im dritten Quartal einen Fehlbetrag von 18,9 Mrd. US-Dollar. Der US-Marktführer steckt nach Angaben vom Donnerstag nach wie vor in einem Dilemma: Einerseits soll er den Regierungsauftrag zur Stabilisierung des Häusermarktes erfüllen, andererseits machen dem Unternehmen steigende Belastungen durch Kreditausfälle zu schaffen.

Fannie Mae bittet den Staat abermals um finanzielle Unterstützung in Höhe von 15 Mrd. US-Dollar. Damit würden die Hilfen der Regierung auf insgesamt 60,9 Mrd. US-Dollar anwachsen. Die erwarteten künftigen Verluste und das jüngste Hilfsgesuch machen es der Regierung immer schwerer, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Fannie Mae soll Regierungspläne - etwa zur Aussetzung von Zwangsvollstreckungen - umsetzen, so eine schlimmere Krise auf dem Immobilienmarkt verhindern und dabei noch profitabel sein. In diesem Jahr fuhr das Institut bislang einen Verlust von rund 57 Mrd. US-Dollar ein. Die Fannie-Mae-Aktien brachen nachbörslich um gut sieben Prozent ein.

"Es scheint offensichtlich, dass Fannie Mae auf unbestimmte Zeit unter dem Dach des Staates bleiben wird", sagte Rajiv Setia von Barclays Capital. "In diesem Umfeld gibt es keine Möglichkeit zur Privatisierung. Es könnte sogar noch ein Jahrzehnt dauern bis irgendetwas in diese Richtung geschieht."

Wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit könnten immer mehr Hausbauer ihre Schulden nicht abbezahlen, teilte Fannie Mae mit. Das Institut erhöhte daher seine Rückstellungen für Problem-Kredite und rechnet nicht mit einer Entspannung in den kommenden Monaten. Die Aufwendungen würden im laufenden vierten Quartal sowie im kommenden Jahr weiter steigen, hieß es weiter.

Der größte Hypothekenfinanzierer der USA war wie auch der Schwesterkonzern Freddie Mac im September 2008 im Zuge der Finanzkrise durch staatliche Hilfe vor dem Kollaps bewahrt worden. Die US-Regierung wollte damit den ins Rutschen geratenen Immobilienmarkt stützen und weitere Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten verhindern.

Quelle: ntv.de, rts

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