Wirtschaft

Kalter Wind in der Spezialchemie Evonik senkt den Ausblick

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(Foto: REUTERS)

Klaus Engel muss zurückrudern: Der Chef des Essener Börsenneulings muss auf halber Strecke seine Ziele für das Gesamtjahr korrigieren. Der Umsatz sinkt, die Verkaufspreise entwickeln sich schlecht.

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Der Spezialchemiekonzern Evonik sieht sich mit unerwartet rauen Rahmenbedingungen konfrontiert: Im zweiten Quartal muss das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Einbußen beim Gewinn hinnehmen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte im zweiten Jahresviertel um 23 Prozent auf 489 Millionen Euro, wie der Essener Konzern mitteilte.

Der Gewinneinbruch bleibt im Rahmen der Markterwartungen: Im Vorfeld befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Ebitda von 486 Millionen Euro gerechnet. Größere Bedenken gab es am Markt hinsichtlich der Einnahmen: "Der Umsatzeinbruch von 5 Prozent ist wesentlich höher als befürchtet", sagte ein Händler. "Auch die reduzierte Gewinnprognose für 2013 ist mit rund 17 Prozent ganz schön hoch", ergänzte ein weiterer Beobachter.

Da nach den schwachen Zahlen von Akzo und BASF nicht direkt eine Gewinnwarnung gefolgt sei, habe man gehofft, Evonik könne die Konjunkturabschwächung etwas umschiffen, hieß es. Vor allem, da Evonik aufgrund ihres etwas komplizierteren Produktportfolios nicht als echter "Peer" zu den Volumenherstellern gesehen wird, habe man auf eine leichte Entkoppelung gesetzt: "Die Hoffnung hat sich per heute zerschlagen."

Evonik bekam unter anderem deutlich rückläufige Verkaufspreise zu spüren. Der Konzerngewinn ging um 28 Prozent auf 191 Millionen Euro zurück. Der Umsatz ging im Zeitraum von April bis Juni um fünf Prozent auf 3,263 Milliarden Euro zurück.

Neue Ziele fürs Gesamtjahr

Evonik-Chef Klaus Engel reagierte auf das schwache Quartal mit der Senkung der Prognose für das Gesamtjahr und kündigte an, den Sparkurs zu verschärfen.

Engel erwartet nun für dieses Jahr einen Umsatz in etwa auf Vorjahreshöhe, das aber bei sinkenden operativen Ergebnissen. Bislang peilte er einen Umsatzanstieg und operative Ergebnisse auf Vorjahresniveau an. Im Gesamtjahr 2012 hatte Evonik ein bereinigtes Ebitda von 2,59 Milliarden Euro und einen Umsatz von 13,6 Milliarden Euro erzielt.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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