Wirtschaft

Touristen stöhnen über die Preise Eurokrise erreicht die Schweiz

Schön, aber teuer: Ein Frühstück mit Alpenblick in Zürich.

Schön, aber teuer: Ein Frühstück mit Alpenblick in Zürich.

(Foto: REUTERS)

Die Unsicherheit innerhalb der Eurozone schlägt sich über Umwege auch bei den Eidgenossen in nackten Zahlen nieder: Der Franken gewinnt weiter an Stärke. Für Touristen aus der Eurozone wird das Leben in der Schweiz immer teurer. Die Reaktionen bleiben nicht aus, wie die jüngste Beherbergungsstatistik zeigt.

Ein Zug der Rhätischen Bahn (RhB) fährt auf der Bernina-Strecke durch den Schweizer Kanton Graubünden - im Hintergrund der Morteratsch-Gletscher: Wenn die Übernachtungspreise weiter steigen, dürften sich viele Touristen schnell zur Weiterreise entscheiden.

Ein Zug der Rhätischen Bahn (RhB) fährt auf der Bernina-Strecke durch den Schweizer Kanton Graubünden - im Hintergrund der Morteratsch-Gletscher: Wenn die Übernachtungspreise weiter steigen, dürften sich viele Touristen schnell zur Weiterreise entscheiden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der starke Franken vertreibt den Schweizer Hoteliers und Zimmerwirten zusehends die Gäste aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern. Wie aus der Schweizer Beherbergungsstatistik für April hervorgeht, sank die Zahl der Hotelübernachtungen deutscher Gäste in der Schweiz gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,5 Prozent auf 40.000.

Prozentual noch stärker gingen nur die Übernachtungen von Gästen aus den Benelux-Staaten und Italien zurück. Unter dem Eindruck der Schuldenkrise innerhalb der Eurozone war die Gemeinschaftswährung bereits Anfang des Monats auf ein Rekordhoch von 1,2053 Franken gestiegen. Zu Wochenbeginn ging es weiter nach oben. Das bisherige Tageshoch liegt bei 1,2260 Franken.

Ungebrochener Beliebtheit erfreut sich die Schweiz dagegen bei Hotelgästen aus China. Diese schliefen im Berichtszeitraum um 59 Prozent häufiger in Schweizer Hotelbetten als noch im April 2010.

 Die Übernachtungen von Gästen aus Indien und den Golfstaaten legten im selben Zeitraum um ein knappes Drittel zu. Trotz des schwächeren Dollars stiegen auch die Übernachtungszahlen amerikanischer Gäste um 11 Prozent.

Schwache Saison 2010/11

Zusammen mit einer leichten Zunahme bei den Übernachtungen einheimischer Gäste ergab sich damit für den Berichtszeitraum ein knappes Plus von 0,8 Prozent. Insgesamt sank die Zahl der Übernachtungen in der von November bis April andauernden Wintersaison aber gegenüber der Vorsaison um 0,7 Prozent.

Die amtliche Schweizer Beherbergungsstatistik (HESTA) wird monatlich erhoben. Befragt werden landesweit 6000 Hotels, Kurbetriebe, Jugendherbergen und Campingplätze. Das "Ziel besteht darin, wirtschaftliche, soziale und geographische Daten zu sammeln", heißt es auf den Seiten des Schweizer Bundesamt für Statistik. Die Teilnahme an der Befragung ist für Gastwirte in der Schweiz verpflichtend.

Quelle: ntv.de, rts

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