Wirtschaft

WTO-Beschwerde wegen Stahl-Strafzöllen EU legt im Handelsstreit mit China nach

Teufelskreis? EU erhebt Stradzölle auf Solarmodule aus China. China kündigt Zölle auf europäischen Wein an. Gleichzeitig eskaliert der Stahlstreit.

Teufelskreis? EU erhebt Stradzölle auf Solarmodule aus China. China kündigt Zölle auf europäischen Wein an. Gleichzeitig eskaliert der Stahlstreit.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Neben den EU-Solar-Strafzöllen und der Ankündigung Chinas, europäischen Wein unter die Lupe nehmen zu wollen, köchelt ein weiterer Handelsstreit zwischen der Staatengemeinschaft und dem Reich der Mitte. Es geht um legierten Stahl. Die WTO ist am Zug.

Zwischen China und der Europäischen Union (EU) bahnt sich ein handfester Handelskrieg an. Nachdem die EU vorläufige Solar-Schutzzölle verhängt hatte, kündigte Peking an, Strafzölle auf europäischen Wein zu prüfen. Nun legt die EU nach: Wegen chinesischer Strafzölle auf rostfreie Stahlrohre aus der EU will die Staatengemeinschaft die Welthandelsorganisation (WTO) einschalten. "Die Europäische Kommission wird wegen China Beschwerde vor der Welthandelsorganisation einlegen", sagte EU-Industriekommissar Antonio Tajani im französischen Radiosender Europe 1. Wann dies geschehen werde, gab er nicht an. Bereits im Frühjahr hatten chinesische Behörden eine Anti-Dumping-Untersuchung zu Importen legierter Stahlrohre aus der EU, Japan und den USA gestartet.

Der erwartete Schritt der EU ist politisch heikel. Der Handelsstreit mit dem Reich der Mitte hatte sich nach der Verhängung von vorläufigen EU-Strafzöllen auf chinesische Solarmodule zu Monatsbeginn dramatisch zugespitzt. China reagierte darauf prompt und drohte Strafzölle auf europäische Weine an. Auch aus der Autobranche, die vom aufstrebenden chinesischen Markt stark profitiert, war von Befürchtungen zu hören, es könne zu Sanktionen Chinas kommen.

Diplomaten sagten, der Schritt bei der WTO habe direkt nichts zu tun mit der jüngsten Eskalation des Handelsstreits. Fälle in Genf müssten von langer Hand vorbereitet werden. Das dauere Wochen, wenn nicht Monate.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen