Wirtschaft

Zahlenstau - Bilanzen ohne Ende Die zweite Reihe fährt vor

Marktbeobachter schauen gespannt dem Höhepunkt der Woche entgegen: Am Donnerstag öffnen sieben Dax-Unternehmen ihre Bücher.

Marktbeobachter schauen gespannt dem Höhepunkt der Woche entgegen: Am Donnerstag öffnen sieben Dax-Unternehmen ihre Bücher.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Investoren, Analysten und Händler arbeiten sich weiter an den Zahlen von Unternehmen ab. Zur Wochenmitte öffnen unter anderem Fraport, Axel Springer und Constantin ihre Bücher.

Kuka sieht sich auf Kurs

Kuka
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Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka sieht sich trotz eines schwachen dritten Quartals weiter auf Kurs für seine Jahresziele. Dabei kommt die Nachfrage vor allem aus Asien sowie Nord- und Südamerika, während Europa schwächer läuft. Im dritten Quartal stiegen die Auftragseingänge zwar um 13 Prozent, der Umsatz ging jedoch um 7,4 Prozent auf 454 Millionen Euro zurück. Auf Jahressicht soll der Umsatz leicht auf insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro anwachsen. Unterm Strich brach der Gewinn im dritten Quartal um 12,5 Prozent auf 14,7 Millionen Euro ein. Belastend wirkte dabei der schrittweise Rückkauf einer Hochzinsanleihe aus dem Jahr 2010, die zu einmaligen Aufwendungen im Finanzergebnis führt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um 5 Prozent auf 30 Millionen Euro.

Annington schraubt am operativen Gewinn

Deutschlands größter privater Wohnimmobilienkonzern Deutsche Annington wird etwas optimistischer. Der operative Gewinn ohne die Erlöse aus Wohnungsverkäufen soll in diesem Jahr bei bis zu 220 Millionen Euro liegen. Das ist das obere Ende der bisher in Aussicht gestellten Spanne von 210 bis 220 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten hatte sich die für die Immobilienwirtschaft maßgebliche Kennziffer um 41 Prozent auf 163,4 Millionen Euro verbessert. Deutsche Annington habe die durchschnittliche Miete bis Ende September um 2,1 Prozent auf 5,37 Euro je Quadratmeter gesteigert, der Leerstand sei auf 3,9 von 4,4 Prozent gesunken.

Brenntag wird vorsichtiger

Brenntag
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Schwächere Geschäfte in Lateinamerika und die Stärke des Euro stimmen den Chemikalienhändler Brenntag vorsichtiger. Der weltgrößte Chemielogistik-Konzern grenzte bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal seine Ergebnisprognose für dieses Jahr ein. Brenntag erwartet für 2013 jetzt nur noch einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) - Einmaleffekte herausgerechnet - von 710 bis 725 Millionen Euro. Zuletzt hatte das Mülheimer Unternehmen noch 710 bis 735 Millionen Euro angepeilt. Im dritten Quartal baute Brenntag seinen operativen Gewinn um 9,1 Prozent auf 183,2 Millionen Euro aus und traf damit die Analystenschätzungen. Der Konzern setzte 2,49 Milliarden Euro um  - ein schmales Plus von 0,6 Prozent binnen Jahresfrist. Der Überschuss nahm um 1,9 Prozent auf 81 Millionen Euro zu.

Air Berlin: Weniger Fluggäste, aber ...

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin startet im Oktober erneut besser. Die Zahl der Fluggäste ging infolge des bewusst gekappten Flugplans zwar um 5,2 Prozent auf 3,0 Millionen zurück. Aber die Auslastung der verbliebenen Flugzeuge verbesserte sich von 84,49 im Vorjahreszeitraum auf 84,6 Prozent. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft versucht nach jahrelangen Verlusten mit einem Schrumpfkurs in die Gewinnzone zurückzukommen. Zahlreiche Strecken wurden gestrichen, die Flotte schrumpft, und mit 900 Jobs soll im Zuge des Sparprogramms «Turbine» rund jeder zehnte Arbeitsplatz wegfallen.

Betriebsgewinn bei Axel Springer schrumpft

Umfangreiche Investitionen drücken den Betriebsgewinn von Axel Springer im dritten Quartal. Ausgaben für neue Bezahlmodelle bei den Tageszeitungen "Welt" und "Bild" sowie kleinere Zukäufe führten zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 18 Prozent auf 123 Millionen Euro. Starke Zuwächse im digitalen Geschäft mit Online-Anzeigenportalen glichen erneute Umsatzeinbußen bei Zeitungen und Zeitschriften mehr als aus. Die Konzernerlöse stiegen um knapp vier Prozent auf fast 816 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebitda von 130 Millionen Euro und einem Umsatz von 814 Millionen Euro gerechnet. Der im MDax notierte Verlag erwartet für das Gesamtjahr weiterhin einen Rückgang des Ergebnisses im einstelligen Prozentbereich. Der Umsatz soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Fraport hält an Prognose fest

Fraport
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Fraport hält trotz stagnierender Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt an der Jahresprognose fest. Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr weiterhin einen Anstieg des Betriebsergebnisses (Ebitda) auf 870 bis 890 (Vorjahr: 851) Millionen Euro. Im dritten Quartal summierte sich das Ebitda auf 331,6 Millionen Euro - ein Plus von fünf Prozent. Damit trifft Fraport die Markterwartungen: Analysten rechneten im Schnitt mit 332 Millionen Euro. In der Zeit von Januar bis Ende September stagnierten die  Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen bei 44,2 Millionen. Für das Gesamtjahr peilt der drittgrößte Flughafen Europas wie im Vorjahr etwa 58 Millionen Reisende an.

Klöco will sich aus Krise sparen

Klöckner & Co
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Der Stahlhändler Klöckner & Co will nach dem Abbau zahlreicher Arbeitsplätze mit weiteren Kostensenkungen die Krise hinter sich lassen. Im dritten Quartal verdoppelte das Unternehmen seinen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 36 Millionen Euro verdoppelt. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten, die mit knapp 32 Millionen Euro gerechnet hatten. Der Umsatz ging allerdings auch wegen der Standortschließungen um rund 250 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Vorstandschef Gisbert Rühl kündigte an, den Stellenabbau bis Ende des Jahres abzuschließen und bekräftigte die Prognose. Danach soll das Ebitda 2013 vor den Kosten für die Restrukturierungen auf dem Vorjahresniveau von 140 Millionen Euro liegen.

Constantin rutscht tiefer ins Minus

Die Constantin Medien AG ist im dritten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht und erwartet jetzt auch im Gesamtjahr rote Zahlen. Das internationale Filmgeschäft habe nicht an das Vorjahresquartal anschließen können, und im Sportgeschäft hätten sich die erhöhten Programm- und Produktionsinvestitionen noch nicht gelohnt, heißt es. Auch die Werbeerlöse blieben unter den Erwartungen. Der Quartalsumsatz sank um 27 Prozent auf 116 Millionen Euro, der Quartalsverlust weitete sich auf 6 Millionen Euro aus. Deshalb senkte Constantin die Jahresprognose deutlich und stellt jetzt nur noch 430 bis 450 Millionen Euro Jahresumsatz sowie einen Jahresverlust in Aussicht.

Quelle: ntv.de, dpa(rts/DJ

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