Wirtschaft

Unruhe an den Börsen Die Unsicherheit ist zurück

Bär oder Bulle? In den vergangenen Tagen gibt es dazu keine zwei Meinungen.

Bär oder Bulle? In den vergangenen Tagen gibt es dazu keine zwei Meinungen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor wenigen Wochen schien es nur eine Frage von Tagen, bis der Dax die 10.000er Marke knackt. Doch nach starken Kursverlusten blicken Börsianer nun gespannt auf die 9000 Punkte. Wer fallt dabei aus dem Rahmen?

Der Start in das neue Börsenjahr verlief so wie das alte: mit viel Euphorie und in dem Glauben, dass sich der Trend des vergangenen Jahres fortsetzen wird. Schließlich hatten erst vor kurzem mehrere große supranationale Wirtschaftsorganisationen wie etwa die Weltbank eine Zunahme des globalen Wirtschaftswachstums vorhergesagt.

Doch die jüngsten Konjunkturdaten in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt - USA und China - zeigen aktuell ein anderes Bild. Insbesondere die Einkaufsmanagerindizes, die sich häufig als zuverlässige Frühindikatoren der Wirtschaftsentwicklung erwiesen haben, schwächelten zuletzt. Das war im vergangenen Jahr meist anders. Anleger werden sich in diesem Jahr wohl umstellen müssen.

Volatileres Börsenjahr 2014

Das Wirtschaftswachstum nahm im vergangenen Jahr in vielen Regionen der Erde zu, selbst die in den vergangenen Jahren ins Hintertreffen geratene Eurozone konnte ihre Erholung fortsetzen. Daher waren trendfolgende Strategien am Aktienmarkt in 2013 sehr erfolgreich. Wer diesem Trend folgte, konnte an den Aktienmärkten vieler Industrieländer glänzende Renditen von 20 Prozent und mehr einfahren.

Der Start in dieses Jahr zeigt aber, dass Trendfolger wohl mit mehr Gegenwind rechnen müssen. Der Januar-Effekt signalisiert ein schwieriges Börsenjahr 2014 mit einer höheren Schwankungsintensität und größerer Unsicherheit.

Mittelfristige trendfolgende Strategien, wie sie im vergangenen Jahr erfolgreich waren, sind meist in steigenden, schwankungsarmen Märkten eine clevere Vorgehensweise. Dabei folgen Anleger einem steigenden Kursdurchschnitt, etwa der 100- oder 200-Tage-Linie und bleiben so lange investiert bis diese ihre Kursrichtung wieder ändern.

Selbstverständlich existieren zahlreiche andere Trendfolgestrategien, die zum Ziel haben, der Hauptkursrichtung des Marktes zu folgen. In volatilen Börsenphasen mit zahlreichem Auf-und-Abs sind trendfolgende Strategien allerdings meist weniger viel versprechend. Daher könnte die Erfolgsstrategie aus dem Vorjahr ausgedient haben oder Anleger wechseln den Markt. Denn während Aktien in 2013 haussierten, gab es am Anleihenmarkt Kurseinbrüche mit volatilen Schwankungen. Aber mit den Rückgängen an den Aktienmärkten haben sich gleichzeitig die Bonds stabilisiert und die Notierungen der Anleihen sind sukzessive nach oben geklettert. Im aktuellen Umfeld ist daher ein Engagement am Bondsmarkt für Trendfolger derzeit die bessere Strategie. Eine Alternative für Aktienfans ist aber noch auf ausgewählte Titel zu setzen, die einen Turnaround anstreben.

SMA Solar vorne und hinten zugleich

Während also der Jahresauftakt für die deutschen Indizes insgesamt durchwachsen bis schwach verlaufen ist, führten Stock-Picking oder Index-Picking mal wieder zum Erfolg. So liegen TecDax und SDax sogar in der Gewinnzone, MDax und Dax rund drei Prozent im Minus. In der ersten Börsenliga fällt die Bilanz insgesamt leicht negativ aus, 17 Werte gaben seit Sylvester nach.

Prozentual zweistellige Gewinne waren auch möglich, Deutsche Lufthansa, Commerzbank und ThyssenKrupp führen derzeit die Rangliste an.

Weiter unten sieht die Sache bereits recht eindeutig aus. Auf den Abstiegsrängen liegen Merck, SAP und Adidas. Der Abstand zu Platz 27 beträgt bereits zwei Prozentpunkte.

Im MDax sind Klöckner, Celesio und Gerry Weber auf dem Siegertreppchen zu finden. Weiterhin gut in Form präsentieren sich durchweg die Technologiewerte. 20 der 30 Papiere legten seit Jahresbeginn zu. Vorjahresüberflieger Nordex ist aber nur im Mittelfeld zu finden. Dafür haben die Anleger einen neuen Favoriten gefunden: SMA Solar. Bisher legte der Wechselrichterhersteller um rund 30 Prozent zu. Wer hingegen schon lange bei SMA dabei ist, dürfte über die jüngsten Gewinne wohl nur müde lächeln. Denn mit minus 63 Prozent in den vergangenen vier Jahren landet die Aktie mit Abstand auf dem letzten Platz.

Quelle: ntv.de

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