Wirtschaft

"Unangemessene elektronische Kommunikation" Devisen-Skandal ereilt nächste Top-Banker

Die HSBC-Zentrale in London. Was dort wohl vor sich geht.

Die HSBC-Zentrale in London. Was dort wohl vor sich geht.

(Foto: REUTERS)

Der Kreis der mutmaßlich in die Manipulation von Devisenkursen verwickelten Banker wird größer. Nun haben die nächsten Banken Mitarbeiter von ihren Aufgaben entbunden. Zuvor hatte bereits wohl auch die Deutsche Bank Mitarbeiter freigestellt.

In der weltweiten Affäre um Manipulationen am Devisenmarkt reißt die Serie suspendierter Banker nicht ab. Nun haben beiden Großbanken HSBC und Citigroup nach eigenen Angaben jeweils zwei Händler von ihren Aufgaben entbunden oder beurlaubt.

Regulierer aus den USA waren in dieser Woche in London, um ihre Ermittlungen in Zusammenarbeit mit britischen Aufsichtsbehörden auszuweiten. Händler von etlichen Großbanken stehen im Verdacht, an Referenzkursen gedreht zu haben. Die Untersuchungen der Behörden konzentrieren sich auf sogenannte Chatrooms, über die elektronische Nachrichten mit Mitarbeitern anderer Banken ausgetauscht werden. Im Fall der Citigroup sprach ein Informant nun erneut davon, dass "unangemessene elektronische Kommunikation" entdeckt worden sei.

Deutsche Bank im Fokus

Die weltweite Affäre um die Manipulation von Devisenkursen hat auch die Deutsche Bank eingeholt. Nach einer internen Untersuchung seien mehrere Händler in New York und womöglich auch anderswo auf dem amerikanischen Kontinent vom Dienst suspendiert worden, hatte ein Insider gesagt.

Citigroup, HSBC und Deutsche Bank gehören zu den größten Devisenhändlern der Welt. Die britische Bank HSBC etwa ist der fünftgrößte Akteur. Die Deutsche Bank ist sogar die Nummer eins. Der Markt ist riesig. Pro Tag werden weltweit Währungen im Wert von mehr als fünf Billionen Dollar umgesetzt.

Auch andere Banken suspendierten Händler

In Großbritannien hatten Institute wie Barclays und RBS ebenfalls bereits Händler suspendiert. Insgesamt nimmt die britische Regulierungsbehörde rund 15 Banken unter die Lupe, die um Informationen mit Blick auf mögliche Manipulationen gebeten wurden. Im Skandal um den Interbanken-Referenzzins Libor haben Investmentbanken bereits Milliardenbußen gezahlt.

Die Ermittlungen wegen potenzieller Währungsmanipulationen hatten im April in Großbritannien ihren Anfang genommen. Damals hatte die dortige Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority damit begonnen, den Markt eingehend zu prüfen. Seither haben Branchenwächter unter anderem in den USA, der Schweiz und Hongkong eigene zivil- oder strafrechtliche Untersuchungen eingeleitet.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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