Wirtschaft

Lotto und langer Winter treiben die Preise Deutsche greifen tiefer in die Tasche

Lebenshaltungskosten ziehen im Mai wieder stärker an

Lebenshaltungskosten ziehen im Mai wieder stärker an

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Abwärtstrend ist gestoppt: Im Mai ziehen die Lebenshaltungskosten auf Jahressicht wieder an. Preistreiber sind Nahrungsmittel und Glücksspiel. Experten sehen aber keine Inflationsgefahr.

Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im Mai etwas beschleunigt. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten die Lebenshaltungskosten um 1,5 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt vorläufig mitteilte. Im Vormonat hatte die Jahresteuerung noch bei 1,2 Prozent gelegen. Auf Monatssicht zogen die Preise um 0,4 Prozent an.

Preistreiber waren den Angaben zufolge vor allem die Nahrungsmittel. Sie verteuerten sich im Jahresvergleich um 5,3 Prozent. Hingegen zogen die Preise für Kraftstoffe und Haushaltsenergie im Gleichschritt mit der Gesamtteuerung an. Kaltmieten erhöhten sich um 1,3 Prozent. Im April hatten noch sinkende Preise für Pauschalreisen, Sprit und Heizöl die Inflation auf den niedrigsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren gedrückt.

Auch wenn der Preisauftrieb im Mai leicht zunahm, liegt er nach wie vor weit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Europas Währungshüter streben für den Euroraum mittelfristig eine Rate von knapp unter zwei Prozent an, bei der sie die Preisstabilität gewahrt sehen.

Volkswirt Christian Schulz von der Berenberg Bank sieht in den Mai-Zahlen keinen Hinweis auf eine auf Dauer höhere Inflationsrate: "Der Anstieg im Mai wurde von der außergewöhnlich niedrigen April-Zahl und Einmaleffekten wie dem schlechten Wetter getrieben." Der verzögerte Frühlingsbeginn habe Nahrungsmittel verteuert. Zudem koste Lotto seit Mai gut 21 Prozent mehr.

Postbank-Analyst Heinrich Bayer sprach von einem derzeit sehr moderaten Preistrend. "Dies sollte zunächst auch so bleiben", sagte Bayer. Stefan Kipar von der BayernLB rechnet ab Jahresmitte mit einer leicht steigenden Inflationsrate. "Dann werden die höheren Löhne von den Unternehmen an die Verbraucher weitergeleitet. Gegen Ende des Jahres kratzen wir an der Zwei vorm Komma." Details wollen die Statistiker am 12. Juni vorlegen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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