Wirtschaft

"Kein Grund sich auszuruhen" Daimler verdreifacht Nettogewinn

Die neue S-Klasse stößt auf "hervorragende Resonanz".

Die neue S-Klasse stößt auf "hervorragende Resonanz".

(Foto: picture alliance / dpa)

Für den Autobauer Daimler läuft es im zweiten Quartal rund. Das bestätigen nach den vorläufigen auch die endgültigen Zahlen. Auch unterm Strich verzeichnen die Stuttgarter dank des Verkaufs der Anteile am Luftfahrtkonzern EADS einen deutlichen Milliardengewinn. Im zweiten Halbjahr soll es weiter bergauf gehen.

Große Überraschungen enthalten die endgültigen Zahlen von Daimler nicht. Der Konzern hatte bereits am 12. Juli vorläufige Geschäftszahlen für die Monate April bis Juni vorgelegt, diese wurden nun bestätigt. Aber die Details aus der endgültigen Veröffentlichung verbreiten nicht weniger gute Stimmung. Das Nettoergebnis, das der Stuttgarter Autobauer noch nicht ausgewiesen hatte, fiel ebenfalls positiv aus. Wie der Konzern mitteilte, bescherte der Anteilsverkauf von EADS dem Autobauer im zweiten Quartal einen satten Gewinnsprung, der Nettogewinn verdreifachte sich.

Konkret verdiente Daimler in den Monaten April bis Juni unterm Strich knapp 4,6 Mrd. Euro, nach rund 1,57 Mrd. Euro vor Jahresfrist. "Unser Ergebnis hat sich im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres wie angekündigt deutlich verbessert und die Markterwartungen übertroffen", sagte Konzernchef Dieter Zetsche in Stuttgart. Die Schwaben hatten mit den vorläufigen Zahlen vor zwei Wochen den Markt positiv überrascht. Analysten hatten mit schlechteren Ergebnissen gerechnet.

Das sei aber "kein Grund sich auszuruhen", sagte der Manager. Den Investoren, die die Aktien in den vergangenen Monaten verstärkt in ihre Depots genommen hatten, versprach Zetsche eine weitere Verbesserung der Geschäftslage. Die eingeleiteten Effizienzprogramme wirkten allmählich, zudem entwickelten sich die Absatzmärkte besser.

Daimler
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Im zweiten Halbjahr soll es vor allem mit der neuen S-Klasse weiter bergauf gehen. "Wir haben im Mai die neue S-Klasse vorgestellt, die auf hervorragende Resonanz stößt, und unsere Kompaktwagenoffensive läuft sehr erfolgreich weiter", sagte Zetsche weiter. Daimler gehe davon aus, dass das Ergebnis im zweiten Halbjahr 2013 "deutlich besser" sein werde als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Im westeuropäischen Markt erscheine der Tiefpunkt der Pkw-Nachfrage inzwischen durchschritten, stellte Daimler heraus.

Ausblick kommt gut an

Für das Gesamtjahr bekräftigte Zetsche erneut die Gewinnprognose, die er Frühjahr unter anderem wegen der schwächer als erwarteten Absatzmärkte in Europa zurechtgestutzt hatte. Für 2013 kalkuliert Daimler mit einem operativen Gewinn - ohne Sondereffekte wie etwa EDAS - unter dem Vorjahr, in dem 8,1 Mrd. Euro verdient wurden. Das wäre das zweite Jahr in Folge, in dem Daimler einen schrumpfenden Betriebsgewinn verbucht - vor allem wegen höherer Ausgaben für neue Modelle.

Analysten gaben sich mit den Ankündigungen mehr als zufrieden. "Die neuen Modelle kommen bei den Kunden gut an", sagte ein Analyst in einer ersten Einschätzung. Während dies bei anderen Herstellern wie BMW und Audi längst vorausgesetzt werde, bzw. in der Aktie eingepreist sei, sei man Daimler gegenüber skeptischer gewesen. "Hier liegt das eigentliche Überraschungpotenzial", so der Analyst. Dies könnte die Aktie weiter treiben. Zudem gebe es gute Signale vom US-Markt: Dort sei für die Truck-Sparte wieder mit leichtem Wachstum zu rechnen.

Reuters-Daten zufolge rechnen die Analysten im Jahr 2013 im Schnitt mit einem operativen Gewinn von 7,6 Mrd. Euro, nach der ersten Geschäftsjahreshälfte summiert sich der Gewinn vor Steuern und Zinsen von Daimler auf rund 6,2 Mrd. Euro. 3,2 Mrd. Euro sind jedoch außerordentliche Erlöse aus dem Verkauf der restlichen Anteile an dem Rüstungs- und Luftfahrtkonzern EADS.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ

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