Wirtschaft

Sektor per Gesetz verstaatlicht Chávez ruft Gold zurück

Offenbar kommt bei Chavez nach der Unterzeichnung viel Freude auf. Kein Wunder: In seinen Händen, wie alle Fernsehzuschauer sehen können, hält er das "Objekt der Begierde".

Offenbar kommt bei Chavez nach der Unterzeichnung viel Freude auf. Kein Wunder: In seinen Händen, wie alle Fernsehzuschauer sehen können, hält er das "Objekt der Begierde".

(Foto: REUTERS)

Venezuelas Präsident Chávez lässt seinen Ankündigungen schnell Taten folgen. Die Goldminen des Landes werden "zur Stärkung der nationalen Unabhängigkeit" verstaatlicht und das Gold aus dem Ausland zurückbeordert. Ein entsprechendes Gesetz ist unterzeichnet.

Präsident Hugo Chávez unterzeichnete ein Gesetz, wonach die Förderung und der Export von Gold allein dem Staat obliegen. Ziel des Gesetzes sei die "Stärkung der nationalen Unabhängigkeit", sagte Chávez während einer von den staatlichen Medien übertragenen Sitzung des Kabinetts. Dabei hielt er einen Goldbarren aus den Beständen der venezolanischen Zentralbank in die Höhe. Sie hat derzeit 154 Tonnen Gold in ihren Beständen - zurzeit sind diese 7,2 Mrd. US-Dollar (knapp fünf Mrd. Euro) wert.

Chávez hatte das Gesetz vor einer Woche angekündigt und es auch mit dem Kampf gegen "bewaffnete Banden und den Schmuggel" vor allem im Süden des Landes begründet. Dort stammten 60 Prozent der Goldproduktion aus staatlich nicht genehmigten Minen. Offiziell fördern bislang drei Unternehmen Gold in Venezuela: Minverven im Staatsbesitz, die russische Firma Rusoro und die kubanische Geominsal.

In der Kabinettssitzung kündigte Chávez zudem an, "binnen Wochen" werde die erste Lieferung von im Ausland gelagerten venezolanischen Goldvorräten in der Heimat eintreffen. Es handle sich um rund 211 Tonnen im Wert von rund elf Mrd. US-Dollar. Venezuela hat vier Fünftel seiner Goldvorräte in Großbritannien eingelagert, vor allem in den Tresoren der Bank of England. Der Transport soll auf dem Luftwegerfolgen.

Verstaatlichungen am laufenden Band

Die venezolanische Regierung hatte schon 2007 die Kontrolle über die strategischen Energiebereiche des Landes übernommen. 2010 übernahm sie bereits die Kontrolle über 500.000 Hektar Land, wo Gold gefördert werden kann. Der autoritär regierende Chávez hat sich vom Parlament umfassende Vollmachten geben lassen. Seit Ende Dezember hat der Linkspopulist das Recht, für anderthalb Jahre per Dekret am Parlament vorbei Gesetze zu erlassen.

Quelle: ntv.de, rts

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