Wirtschaft

Milliarden für das "schwarze Gold" Buffett steigt bei Ölmulti ein

Mit Investments in Ölfirmen fehlt Warren Buffett bisher das Glück. Der einstige Einstieg bei ConocoPhillips kostet seiner Holding Berkshire Hathaway Milliarden. Dennoch wagt es Buffett erneut - diesmal noch eine Nummer größer.

Investmentguru und Multimilliardär Warren Buffett sorgt mit einem Investment beim Ölriesen Exxon Mobil für Aufsehen. Seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat sich für 3,45 Milliarden Dollar einen Anteil am größten Öl- und Gaskonzern weltweit gekauft. Angesichts seines Gesamtportfolios von 107 Milliarden Dollar, das sich auf viele Unternehmen unterschiedlichster Branchen erstreckt, ist die Beteiligung erheblich. Von ExxonMobil hat er nun 40,1 Millionen Aktien im Portfolio liegen.

Nach Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg ist dies Buffetts größter Aktiendeal seit dem Einstieg beim IT-Konzern IBM vor zwei Jahren für 10,7 Milliarden Dollar. Weitere Beteiligungen im zweistelligen Milliardenbereich hält das "Orakel von Omaha" am Kreditkartenanbieter American Express, am Getränkekonzern Coca-Cola sowie an der Bank Wells Fargo. Ein Investment von Warren Buffett gilt als Ritterschlag an der Wall Street. Nach Bekanntwerden der Beteiligung stieg die Aktie von ExxonMobil nachbörslich um ein knappes Prozent.

Exxon ist der Riese unter den globalen Ölkonzernen. Das Unternehmen aus Irving kommt auf eine Marktkapitalisierung von 407,2 Milliarden Dollar. Dem neuen Bericht an die Börsenaufsicht SEC zufolge, in dem die Beteiligungen von Berkshire aufgeführt werden, entspricht der Exxon-Anteilskauf unter 1 Prozent der ausstehenden Aktien.

Er liegt auch mal daneben

Angesichts der Größe des Investments dürfte der Starinvestor selbst die Entscheidung für den Milliardenkauf getätigt haben. Buffett selbst hatte in der Vergangenheit betont, dass er für die großen Milliardeninvestitionen zuständig ist, und seine zwei Investmentmanager, Todd Combs und Ted Weschler, eher kleinere Käufe und Verkäufe vornehmen.

In der Vergangenheit hatte Buffett mit seinen Investments bei Energieunternehmen nicht immer Erfolg. Sein Engagement bei ConocoPhillips hat er mittlerweile bitter bereut. Das miserable Timing habe Berkshire Milliarden Dollar gekostet, hatte Buffett 2008 seinen Aktionären in einem Brief geschrieben. Buffett war fast auf dem Höhepunkt der Öl- und Gaspreise bei Conoco eingestiegen, kurz darauf knickten die Preise dramatisch ein.

Win-Win-Situation?

Die Beteiligungen an den Großkonzernen hatten zuletzt den Gewinn von Buffetts Berkshire Hathaway getrieben. Er selbst ist nicht nur Chef, sondern auch Hauptaktionär. Sein Vermögen wird vom US-Magazin "Forbes" auf 58,5 Milliarden Dollar geschätzt, was ihn zum viertreichsten Menschen der Welt macht.

Wie es nun mit dem Investment bei Exxon läuft, bleibt abzuwarten. Der US-Ölkonzern war lange das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt, bis er vom iPhone-Hersteller Apple überholt wurde. Zu ExxonMobil gehört auch die Tankstellen-Kette Esso. Fest steht aber, dass sich der US-Ölkonzern derzeit auf einem ziemlichen Tiefpunkt befindet. Die Aktie hat sich in diesem Jahr nicht wesentlich bewegt, während das Papier des Rivalen Chevron beispielsweise um immerhin 9 Prozent zugelegt hat.

In den vergangenen Jahren hat sich die Öl- und Gasförderung bei Exxon alles andere als rosig entwickelt, gleiches Bild bei den Gewinnen. Es gibt aber Anzeichen, dass Exxon die Talsohle durchschritten haben könnte. So machten die Zahlen für das dritte Quartal Hoffnung, die Produktion kletterte etwas und auch die Gewinne aus dem Ölverkauf stiegen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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