Wirtschaft

Bilanzskandal mit Nebenwirkungen Briten klagen Olympus an

Olympus' Bilanzskandal hat in Großbritannien ein gerichtliches Nachspiel.

Olympus' Bilanzskandal hat in Großbritannien ein gerichtliches Nachspiel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Anlageverluste von umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro hat Olympus verschleiert. Nun bekommt der japanische Konzern die Quittung dafür: Großbritannien leitet erste rechtliche Schritte ein.

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Der riesige Bilanzsskandal hat für den japanischen Kamera-Spezialisten Olympus und dessen Tochter Gyrus ein gerichtliches Nachspiel. Das in Großbritannien für Betrugsfälle zuständige Serious Fraud Office (SFO) warf dem Konzern vor, mit Blick auf die Zahlen der Gyrus Group "irreführendes, falsches oder betrügerisches" Material vorgelegt zu haben. Man habe rechtliche Schritte eingeleitet, eine erste Anhörung vor Gericht in dem Fall solle am 10. September stattfinden, hieß es.

Olympus kämpft seit Jahren mit den Folgen der Bilanz-Affäre. Bei dem Traditionsunternehmen waren Anlageverluste von umgerechnet mehr als 1 Milliarde Euro länger als ein Jahrzehnt lang durch überhöhte Preise bei mehreren Übernahmen verschleiert worden. Der Betrug flog 2011 auf.

Bei der Übernahme des britischen Medizintechnik-Spezialisten Gyrus hatte Olympus die ungewöhnlich hohe Summe von fast 700 Millionen Dollar an einen angeblichen Finanzberater gezahlt - rund ein Drittel des Kaufpreises. Später musste Olympus zugeben, dass mit der vermeintlichen Beraterzahlung in Wirklichkeit nur ein Teil der früheren Verluste bereinigt wurde.

Olympus erklärte, es sei schwer, die Folgen der Ermittlungen und die Höhe möglicher Strafzahlungen in Großbritannien vorauszusagen. Das Unternehmen steckt aber noch immer in der Krise, ein umfangreicher Stellenabbau wurde eingeleitet. Der japanische Sony-Konzern war deshalb eingestiegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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