Wirtschaft

Zinswende in Südamerika Brasilien hebt den Leitzins an

Der Mario Draghi Brasiliens: Alexandre Tombini lenkt die brasilianische Zentralbank.

Der Mario Draghi Brasiliens: Alexandre Tombini lenkt die brasilianische Zentralbank.

(Foto: REUTERS)

Der Druck rasant steigender Preise lässt den Währungshütern in Brasilien offenbar keine andere Wahl: Die Zentralbank des Landes läutet das Ende der Niedrigzinsphase ein - und setzt damit Südamerikas größte Wirtschaftsmacht den Wirkungen steigender Zinsen aus.

Im Kampf gegen steigende Preise hat die brasilianische Notenbank erstmals seit fast zwei Jahren die Zinsen erhöht. Die Währungshüter hoben den Leitzins im Wirkungsbereich des brasilianischen Real auf 7,50 Prozent an. Brasilien löst sich damit von dem nach brasilianischen Maßstäben rekordniedrigen Niveau von 7,25 Prozent.

Es ist die erste Zinserhöhung seit Juli 2011. Die hohe Inflation habe eine Reaktion der Geldpolitik erfordert, erklärte die Notenbank. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten sei aber weiter Vorsicht geboten.

Ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl steht Amtsinhaberin Dilma Rousseff damit vor einem Dilemma: Einerseits nahm der Unmut in der Bevölkerung über die rasant steigenden Preise zuletzt deutlich zu. Andererseits aber hat die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas nach mehreren Boomjahren massiv an Schwung verloren. Bei dem Versuch, die Wirtschaft wieder auf Trab zu bringen, setzt Rousseff eigentlich auch auf niedrige Zinsen.

Quelle: ntv.de, rts

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