Wirtschaft

Neuer Lieferrekord angepeilt Boeing will Airbus weiter abhängen

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(Foto: REUTERS)

Im Wettstreit der beiden großen Flugzeugbauer wird der Boeing weiter Nase vorn haben. Im laufenden Jahr will der US-Konzern die Produktion nochmals ausweiten und auch mehr Flugzeuge an die Kunden übergeben. Allerdings sinkt die Marge - und mit ihr die Aktie.

Der US-Flugzeughersteller Boeing will seine Spitzenposition unbedingt verteidigen. Im laufenden Jahr will der Airbus-Konkurrent bis zu 725 Flugzeuge ausliefern und könnte damit das dritte Jahr in Folge die Europäer abhängen. "2014 konzentrieren wir uns weiter darauf, unsere Marktführerschaft bei Verkehrsflugzeugen beizubehalten", sagte Boeing-Chef Jim McNerney. Allerdings wird pro verkauftem Flugzeug wohl etwas weniger in der Kasse landen. Boeing rechnet damit, dass die operative Marge in der Sparte "Commercial Airplanes" auf etwa 10 Prozent von jetzt 10,9 Prozent sinken wird. Das sorgte für schlechte Stimmung an der Börse: Boeing-Aktien gaben über vier Prozent nach.

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Gleichzeitig will Boeing aber auch das zweite Standbein mit Raumfahrttechnik, Rüstungsgütern und Sicherheitslösungen neu aufstellen und stärken.

Airbus sieht Ende des Passagierjet-Booms

2013 lieferte Boeing bereits 648 Maschinen aus - so viele wie nie zuvor. Der Rekord soll 2014 noch mal um bis zu zwölf Prozent übertroffen werden. Airbus und Boeing liefern sich traditionell ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im vergangenen Jahr hatte Airbus mit 626 Auslieferungen erneut das Nachsehen. Dieses Niveau soll in etwa beibehalten werden, hieß es bei der Jahres-Pressekonferenz des europäischen Flugzeugbauers Mitte Januar in Toulouse. Details soll es zusammen mit den Jahreszahlen des gesamten Airbus-Konzerns am 26. Februar geben.

Insgesamt stellen sich die Europäer bereits auf ein Ende des Passagierjet-Booms ein. Der Auftragseingang sei nicht auf dem zuletzt sehr hohen Niveau zu halten, sagte kürzlich Verkaufschef John Leahy. Vor allem Fluggesellschaften aus Asien hatten für starkes Wachstum gesorgt. Auch US-Airlines erneuerten ihre alten Flotten mit neuen spritsparenderen Modellen.

Produktion wird ausgeweitet

Dies verhalf Boeing im vierten Quartal zu einem Gewinnsprung: Netto verdiente der US-Konzern 1,23 Milliarden Dollar und damit rund ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar. Die Beliebtheit von bewährten Modellen wie der Boeing 737 half dem Konzern, die Probleme beim Dreamliner auszugleichen. Bislang hat das auch 787 genannte Flugzeug mit einer nicht enden wollenden Pannenserie dem Konzern wenig Freude bereitet.

Im Gesamtjahr verdiente Boeing unter dem Strich 4,6 Milliarden US-Dollar (3,4 Milliarden Euro) und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr will Boeing die Produktion auf 715 bis 725 Flugzeuge ausweiten. Darunter sollen 110 Exemplare des "Dreamliners" sein und damit 55 mehr als im Vorjahr. Für den Umsatz hat McNerney eine Steigerung von zuletzt 86,6 Milliarden auf 87,5 bis 90,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellte.

Airbus will die Flugzeugproduktion in diesem Jahr dagegen lediglich stabil halten, bevor die Fertigung des neuen Hoffnungsträgers A350 im Jahr 2015 allmählich hochläuft.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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