Wirtschaft

Bestechungsfall in Nigeria Bilfinger zahlt Millionenstrafe

Bilfinger will ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit endlich abschließen. Zehn Jahre nach einem Korruptionsfall in Afrika einigt sich der Konzern mit der US-Regierung auf eine Millionen-Geldbuße.

Der Konzern muss gut 23 Millionen Euro zahlen. Aktionäre können aufatmen, Rückstellungen gibt es bereits.

Der Konzern muss gut 23 Millionen Euro zahlen. Aktionäre können aufatmen, Rückstellungen gibt es bereits.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wegen eines Bestechungsfalls in Nigeria vor zehn Jahren hat sich der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger mit dem US-Justizministerium auf eine millionenschwere Geldbuße geeinigt. Das eingeleitete Verfahren werde für drei Jahre ausgesetzt, teilte das Ministerium mit. Sollte Bilfinger die Auflagen erfüllen, werde es ganz eingestellt. Die US-Staatsanwaltschaft wirft Bilfinger vor, bei dem Nigeria-Geschäft gegen Anti-Korruptionsgesetze der USA verstoßen zu haben

Bilfinger-Chef Roland Koch erklärte, "wir sind froh, diese Vorgänge aus lang zurückliegender Vergangenheit nun abschließen zu können. Der Konzern muss 32 Millionen Dollar zahlen (umgerechnet 23,3 Millionen Euro). Nach Unternehmensangaben gibt es dafür ausreichende Rückstellungen.

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Bei dem Fall aus dem Jahr 2003 geht es nach Angaben eines Bilfinger-Sprechers um ein Pipeline-Projekt in Nigeria. Drei Mitarbeiter des Konzerns seien an der Bestechung einer staatlichen Ölgesellschaft in dem afrikanischen Land beteiligt gewesen, hieß es. Bilfinger hatte danach nigerianischen Regierungsvertretern Bestechungsgelder Volumen von 6,0 Millionen Dollar gezahlt, um an Aufträge bei dem Pipeline-Projekt Eastern Gas Gathering System (EGGS) zu kommen.

Anti-Korruptions-Experte

Der jetzt vereinbarte Vergleich sieht neben der Millionenzahlung vor, dass das Unternehmen die Optimierung seines Compliance-Systems mit Hilfe eines unabhängigen Beraters fortsetzt. Der Experte soll für 18 Monate bestellt werden. Der englische Begriff Compliance bezeichnet die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien. Bei sogenannten Compliance-Problemen geht es meist um Schmiergeld.

Wie Bilfinger Korruptionsfälle verhindere, werde der Konzern künftig regelmäßig dem US-Ministerium berichten, erklärte der Sprecher. In den vergangenen zehn Jahren sei schon sehr viel unternommen worden: "Wir haben inzwischen ein gutes Compliance-System." Das Verfahren gegen Bilfinger wird für drei Jahre ausgesetzt. Sind die US-Auflagen erfüllt, soll es eingestellt werden.

Bilfinger entwickelt sich seit dem Jahr 2002 immer weiter weg vom Bauunternehmen hin zum Dienstleister. Im Mittelpunkt steht hier etwa die Wartung von Industrieanlagen, Kraftwerken und Immobilien.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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