Wirtschaft

Keine Entspannung in Irland Bald alle Banken staatlich

Mit der Irish Life & Permanent fällt in Irland demnächst die letzte unabhängige Bank in staatliche Hand. Sie leidet unter der geplatzten Immobilienblase und wird den laufenden Stresstest wohl nicht überstehen. Irish Life & Permanent hat zahlreiche Kredite für Wohnimmobilien vergeben.

1.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

In Irland kommt möglicherweise auch das letzte noch unabhängige Kreditinstitut in staatliche Hände. Die Irish Life & Permanent gerate in den laufenden Stresstests stark unter Druck, vor allem wegen der geplatzten Blase am Immobilienmarkt, verlautete aus Finanzkreisen.

Einem Bericht des staatlichen irischen Rundfunksenders RTE zufolge könnte die Regierung in Dublin die volle Kontrolle über die Bank erhalten. Das Institut benötige zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro an zusätzlichem Kapital, berichtete RTE ohne Nennung von Quellen.

Irish Life & Permanent hat zahlreiche Kredite für Wohnimmobilien vergeben. Ungefähr 60 Prozent der Kredite sind an den Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) gekoppelt, der derzeit so niedrig ist wie nie zuvor. Sie sind nun eine große Belastung für das gesamte Finanzhaus.

Bisher kam die Bank ohne staatliche Hilfe zurecht, weil sie zum einen nicht am gebeutelten Gewerbeimmobilienmarkt aktiv ist und zum anderen über einen finanzkräftigen Lebensversicherungszweig verfügt.

Spezielle EZB-Rettungsleine

Die Ergebnisse der Stresstests sollen am Donnerstag veröffentlicht werden. Medienberichten zufolge benötigen die irischen Institute zwischen 18 und 23 Milliarden Euro an zusätzlichem Geld. Am Kapitalmarkt können sich die Bank of Ireland, die Allied Irish Bank, Irish Life und die EBS Building Society derzeit nichts leihen.

Um die Folgen für die gebeutelten irischen Banken geringer zu halten, wirft die EZB ihnen wahrscheinlich bald eine spezielle Rettungsleine zu. Sie sollen sich längerfristig mit Zentralbankgeld versorgen können, auch wenn die EZB die Zinsen erhöht und ihre Krisenmaßnahmen ansonsten weiter zurückfährt.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen