Wirtschaft

Rennen um die Premiumkrone BMW und Audi auf der Jagd

Die vier Ringe liegen vorn: Audi überholt im Januar den Dauerrivalen BMW im rennen um den Thron im Oberklasse-Segment.

Die vier Ringe liegen vorn: Audi überholt im Januar den Dauerrivalen BMW im rennen um den Thron im Oberklasse-Segment.

(Foto: picture alliance / dpa)

Den Kampf um den globalen Spitzenrang in der automobilen Oberklasse fahren deutsche Hersteller untereinander aus. Nachdem die Daimler-Marke Mercedes jahrzehntelang der Primus im Segment war, führt nun BMW - seit 2011 sogar vor Audi. Allerdings macht die VW-Tochter mächtig Dampf - und China ist der Schlüssel.

BMW ist die weltweite Nummer 1 im Premiummarkt. Allerdings hat der Mpnchener Autobauer zu Jahresbeginn an Boden verloren. Die Kernmarke BMW steigerte den Absatz im Januar zwar kräftig um 11,5 Prozent auf rund 107.300 Einheiten - ein Rekord, wie der Dax-Konzern mitteilte. Allerdings blieben die Münchner damit hinter der VW -Tochter Audi zurück. Die Ingolstädter wiesen ein Absatzplus von über 16 Prozent auf 111.750 Fahrzeugen aus - ein fulminanter Start ins neue Jahr. Am schwächsten war die Daimler-Kernmarke Mercedes-Benz mit plus 9,2 Prozent gestartet.

Besonders kräftig steigerte sich BMW in China, wo die weiß-blaue Marke 14,3 Prozent mehr Fahrzeuge an die Kundschaft brachte als vor Jahresfrist. Auf dem für Oberklasseautos ebenfalls wichtigen US-Markt kletterten die Auslieferungen aber nur marginal um 0,7 Prozent. Im krisengeplagten Westeuropa verbuchte BMW nur in Italien keinen Zuwachs - insgesamt legte der Absatz der Kernmarke nach Angaben einer Sprecherin in Westeuropa um 11,1 Prozent zu. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland steigerte BMW sich um 8,5 Prozent.

Chinesen fahren auf Mini ab

Insgesamt schlug der Münchner Konzern, zu dem neben BMW auch die Kleinwagenmarke Mini gehört, im Januar rund u m den Globus rund 123.300 Fahrzeuge los, plus zehn Prozent und nach Unternehmensangaben ebenfalls Rekord. Bei BMW waren vor allem das Mittelklassemodell 3er und der kleine Geländewagen X1 stark gefragt. Auch der etwas größere X3 und der kompakte Golf-Konkurrent 1er verbuchten Zuwächse. Das Gleiche gilt für den besonders bei Geschäftsleuten beliebten 5er und den 6er. Mini steigerte den Absatz in China um ein Fünftel. Weltweit hielt sich das Verkaufsplus wegen bevorstehender Modellwechsel jedoch in Grenzen (plus 0,6 Prozent).

Auch dank der Zuwächse in China zeigte sich BMW sich für die nächsten Monate optimistisch. In Europa dürften die Rahmenbedingungen in einigen Märkten zwar schwierig bleiben, dagegen rechnet der Konzern in Asien und Amerika mit weiteren Zuwächsen. "Mit den neuen Modellen, die im laufenden Jahr an den Start gehen und uns weiteren Rückwind verschaffen werden, haben wir die Weichen für weiteres Wachstum gestellt und streben damit das dritte Rekordjahr in Folge an", sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson.

Porsche und Audi in China stark

Für Oberklasseautobauer wird China immer wichtiger, weil sich die aufstrebende Mittelklasse dort immer mehr Luxusau tos leistet. Davon profitiert auch der Sportwagenbauer Porsche, der vor allem mit seinen großen Modellen Pamanera und Cayenne bei den Chinesen landen kann. Im abgelaufenen Jahr lieferte die zu Volkswagen gehörende Marke in Festlandchina, Hongkong und Macau 31.200 Fahrzeuge aus, plus 28 Prozent. Damit ist dies für Porsche die am schnellsten wachsende Region.

Audi verkaufte rund um dem Globus 111.750 Fahrzeuge ab - 16,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Besonders hoch waren die Zuwächse von Audi in China mit plus 38,5 Prozent. Allerdings waren im Vorjahr wegen des Neujahrsfests in der Volksrepublik kaum neue Autos ausgeliefert worden, da das Wirtschaftsleben während dieser Zeit zum Erliegen kommt. In diesem Jahr fallen die Feiern in den Februar. Entsprechend dürften sich die Verkaufszuwächse über beide Monate gesehen im Rahmen halten. Mit plus 7,5 Prozent fiel der Anstieg in den USA moderater aus.

Aber auch im krisengeplagten Europa steigerte sich die Marke mit den vier Ringen (plus 8,6 Prozent). Während sich die Ingolstädter in Spanien und Italien einstellig steigerten und den Absatz in Frankreich stabil hielten, legten die Auslieferungen in Großbritannien um mehr als 15 Prozent zu. Auf dem Heimatmarkt Deutschland schlug Audi fast zwölf Prozent mehr los als vor einem Jahr.

"Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einigen europäischen Ländern weiterhin angespannt bleiben, ist uns in allen Weltregionen ein sehr erfolgreicher Jahresauftakt gelungen", sagte Vertriebsvorstand Luca de Meo. Besonders stark seien die Mittelklassewagen A4 und Q5 gefragt gewesen.

Daimler holt in China auf

Der Autobauer Daimler machte zu Jahresbeginn vor allem auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China Boden gut. Im Januar verkaufte Daimlers Pkw-Sparte mit den Marken Mercedes, AMG, Smart und Maybach insgesamt 102.180 Autos - ein Plus von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Getrieben wurde das Absatzplus vor allem vom bisherigen Sorgenkind China. Dort verkaufte Daimler im Januar 16.695 Autos, was einem deutlichen Zuwachs von 15,4 Prozent entspricht. Im Dezember hatten die Schwaben, die im Reich der Mitte der Konkurrenz hinterherfahren, dort noch ein dickes Minus verbucht.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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