Wirtschaft

Bieterrennen um US-Magazin "Forbes" Axel Springer erwägt den Einstieg

Verlagsriese aus der deutschen Hauptstadt: Axel Springer löst sich vom gedruckten Wort.

Verlagsriese aus der deutschen Hauptstadt: Axel Springer löst sich vom gedruckten Wort.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch sind es nur Gerüchte: Nach bislang unbestätigten Angaben aus Branchenkreisen will ein prominenter deutscher Medienkonzern die US-Traditionsmarke "Forbes" übernehmen. Die Rede ist von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag.

Mitten in den laufenden Spekulationen um eine spektakuläre Übernahme in der US-Medienbranche richten sich die Augen der Beobachter plötzlich auch nach Deutschland: Insidern zufolge dürfte die Axel Springer AG bald schon Interesse an dem renommierten US-Magazin "Forbes" anmelden. Es wird erwartet, dass das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Berlin noch im Januar in der zweiten Bieterrunde eine Offerte abgibt.

Die Chancen, dass die weltweit bekannte Marke in US-amerikanischer Hand bleibt, sind offenbar gering: Zu den weiteren Bietern gehören angeblich das chinesische Konglomerat "Fosun International" und der indische Mischkonzern "Spice Global" mit Sitz in Singapur. Früheren Angaben zufolge wollen die "Forbes"-Eigentümer mit dem Verkauf zwischen 400 und 500 Millionen US-Dollar einnehmen.

Insgesamt seien noch ein halbes Dutzend Interessenten im Rennen um das Magazin, das einem breiteren Publikum unter anderem durch seine jährlichen Ranglisten der Superreichen und globalen Konzernriesen bekannt sein dürfte. Zu den weiteren Bietern könnten die "Oxley Group" aus Singapur und die chinesische "G2 Whale Capital Group" gehören, war aus dem Umfeld der am Verkaufsprozess beteiligten Stellen zu vernehmen. Mindestens ein Bieter komme aus den USA, hieß es. Dabei soll es sich um eine Investmentgruppe unter der Leitung von Medienmanager Jack Laschever handeln, der bislang bei "Forbes" dem Geschäftsbereich Konferenzen vorsteht.

Die Unternehmensgruppe "Forbes Media" umfasst unter anderem den Bereich Magazine, die Webseite Forbes.com ("Information for the World's Business Leaders") sowie eine Veranstaltungssparte für Tagungen und Konferenzen. Angesichts des Rückgangs bei Anzeigen in den Printmedien hatte sich "Forbes" in den vergangenen Jahren um Umsatzwachstum in anderen Geschäftsfeldern bemüht. Das Unternehmen hatte zum Beispiel den Versuch unternommen, den hauseigenen Onlineauftritt mit Beiträgen von selbstständigen Autoren aus dem Blog-Segment auszubauen. Daneben flossen Investitionen verstärkt ins Konferenzgeschäft.

"Bild", "Welt" und ... "Forbes"?

Beobachter heben hervor, dass eine ganze Reihe der Interessenten Verbindungen zur Medienbranche hätten oder bereits in der Vergangenheit mit "Forbes" zusammengearbeitet haben. Der deutsche Medienkonzern Axel Springer, Herausgeber der Zeitungen "Welt" und "Bild", hatte erst im vergangenen Jahr einen viel beachteten Strategiewechsel eingeleitet.

Das MDax-Unternehmen will sich künftig mehr auf das Geschäft mit digitalen Inhalte ausrichten. Ein ganzes Bündel an traditionsreichen Print-Titeln verkaufte der Großverlag im vergangenen Sommer an die Funke Mediengruppe. Zugleich führte Springer in seinen Online-Angeboten neue Bezahlschranken ein. Mit einer Übernahme von "Forbes" könnte Springer sein Digitalgeschäft weiter ausbauen, heißt es.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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