Wirtschaft

Jetzt sind die Renten dran Athen spart weiter

In Griechenland regiert im Kampf gegen den drohenden Staatsbankrott weiter der Rotstift. Nun beschließt die sozialistische Regierung gravierende Einschnitte bei den Renten. Damit ein Arbeitnehmer die volle Rente erhalten kann, muss er 40 Jahre lang gearbeitet haben und mindestens 60 Jahre alt sein.

Keine Alternative: Andreas Loverdos gibt eine weitere Hiobsbotschaft für die Griechen bekannt.

Keine Alternative: Andreas Loverdos gibt eine weitere Hiobsbotschaft für die Griechen bekannt.

(Foto: REUTERS)

Die griechische Regierung hat eine umfassende Rentenreform und damit einen weiteren Teil ihres rigiden Sparprogramms verabschiedet. Das Paket, das spürbare Einschnitte bei den Renten vorsieht, sei vom Kabinett angenommen worden, sagte Arbeitsminister Andreas Loverdos. "Wir stehen vor einem historischen Dilemma", sagte er. Wenn nichts unternommen werde, werde das Rentensystem nach 2011 zusammenbrechen. "Nichtstun hätte bedeutet, dass es keine Renten mehr gibt", sagte der Minister. Die Reform muss noch vom Parlament beschlossen werden.

Unter anderem soll die Zahl der Renten- und Pensionskassen in Griechenland von heute 13 auf nur noch drei reduziert werden. Damit soll das System übersichtlicher werden. Rentner, die mehr als 1400 Euro monatlich erhalten, sollen stufenweise zwischen drei bis neun Prozent an Solidaritätsabzüge hinnehmen. Diese Abzüge sollen in die Rentenkassen fließen, um damit Menschen mit kleinen Renten zu unterstützen.

Damit ein Arbeitnehmer die volle Rente erhalten kann, muss er 40 Jahre lang gearbeitet haben und mindestens 60 Jahre alt sein. Bislang galt die Faustregel: 37 Jahre Arbeit und mindestens 58 Jahre alt. Zudem werden Frührenten für alle nicht behinderte Menschen abgeschafft. Details des Gesetzentwurfes sollten in den kommenden Tagen bekanntwerden.

Die Rentenreform war Teil eines umfassenden Sparprogramms, das Athen auflegen musste, um Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Euro-Länder zu erhalten und seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Der IWF und die Euro-Gruppe hatten sich darauf verständigt, dem südosteuropäischen Land in den kommenden drei Jahren Notkredite von bis zu 110 Milliarden Euro zu gewähren.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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