Wirtschaft

Mit US-Dollar gegen die Krise Argentinien hat großes Inflationsproblem

Risikostandort Argentinien.

Risikostandort Argentinien.

(Foto: AP)

Der argentinische Peso leidet an Schwindsucht. Die Regierung gibt die Stützung mit Eingriffen in den Markt auf. Stattdessen werden die Steuersätze für Dollarkäufe gesenkt. Experten erwarten für dieses Jahr eine Teuerungsrate von 30 Prozent.

Das von galoppierender Inflation geplagte Argentinien greift zum US-Dollar als Stabilitätsanker. Die Regierung in Buenos Aires lockerte die seit Jahren geltenden strengen Devisenkontrollen. Künftig gelten niedrigere Steuersätze für Dollarkäufe. Zugleich sollen Sparer Guthaben in der US-Währung halten dürfen.

Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner.

Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner.

(Foto: REUTERS)

Das zweitgrößte südamerikanische Land hatte mit den Devisenkontrollen die Kapitalflucht gebremst. Nun steuerte die Regierung wegen der Folgen der Schwindsucht der Landeswährung Peso um: In der Kornkammer Südamerikas horten viele Bauern ihre Weizen- oder Sojabohnenernte, weil sie das Vertrauen in den Peso verloren haben. Sie fürchten, dass die hohe Inflation ihre Gewinne auffrisst. In der Folge verringerten sich auch die in Dollar abgerechneten Ausfuhrerlöse des Landes - dem weltweit führenden Exporteur von Sojaöl.

Die argentinische Notenbank hatte es in dieser Woche aufgegeben, den Peso mit Eingriffen in den Markt zu stützen. Hintergrund sind die stark abgeschmolzenen Devisenreserven der Währungshüter. Das Umschwenken der Notenbank löste einen Kurssturz aus. Am Donnerstag verbuchte der Peso zeitweise den größten Tagesverlust seit der Staatspleite von 2002.

Hohe Teuerungsrate

Nach der Entscheidung der Regierung gab die Landeswährung am Freitag weiter nach. An den Märkten wurde die Maßnahme der Regierung mit Erleichterung aufgenommen. Dennoch dürfte das Land das Inflationsproblem so bald nicht in den Griff bekommen, wie Experten meinen. "Es fehlt eine stimmige Politik zur Bekämpfung der starken Teuerung", so Ignacio Labaqui von Medley Global Advisors.

Das Land müsse sich auch stärker für ausländische Investoren öffnen. Diese sehen das von Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner geführte Land, in dem die Teuerung dieses Jahr wohl auf 30 Prozent steigen dürfte, allerdings als Risikostandort.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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