Wirtschaft

Jobkrise in Spanien und Frankreich Arbeitslosigkeit erreicht Rekordwerte

Arbeitslose in Madrid.

Arbeitslose in Madrid.

(Foto: REUTERS)

Frankreich und Spanien geraten immer tiefer in den Abwärtsstrudel: Die Arbeitslosenquoten des Landes klettern Anfang 2013 auf Rekordhöhen. In Frankreich sind über drei Millionen Menschen ohne Job, in Spanien steigt die Zahl der Erwerbslosen auf über sechs Millionen - den höchsten Wert seit Beginn der Statistik.

Die Arbeitslosenzahl in Frankreich ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Ende März waren in der nach Deutschland zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft 3,225 Mio. Menschen ohne Job.  Im Vergleich zum März vergangenen Jahres sei die Zahl um 11,5 Prozent gestiegen, teilte das Arbeitsministerium mit. Eine Ende des seit Mai 2011 anhaltenden Anstiegs wird frühestens Ende dieses Jahres erwartet.

Die Krise auf dem Arbeitsmarkt ist eine der stärksten Belastungen für die sozialistische Regierung unter Präsident François Hollande. Sie verlor in Umfragen zuletzt dramatisch an Zustimmung und steht unter Druck, den Arbeitsmarkt möglichst schnell tiefgreifend zu reformieren. Ein bereits im Parlament debattiertes Gesetzesprojekt für mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten und Löhnen wird von Kritikern als unzureichend bezeichnet.

Jobkrise in Spanien geht weiter

Auch die Arbeitslosigkeit in Spanien hat ein neues Rekordniveau erreicht. Die Arbeitslosenquote stieg im ersten Quartal stärker als erwartet auf 27,2 Prozent, nach 26 Prozent Ende 2012, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Damit haben rund 6,2 Millionen Menschen keinen Job – das sind 240.000 mehr als in den letzten drei Monaten des Vorjahres. Wegen der winterlichen Flaute in der Tourismusbranche steigen in Spanien die Arbeitslosenzahlen traditionell zum Jahresbeginn.

Spanien hat die zweithöchste Arbeitslosenquote der Eurozone nach Griechenland. Das Land kommt derzeit nicht aus der Rezession heraus, gegenüber dem Vorquartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Jahresviertel um 0,5 Prozent gesunken.

Der Konjunkturabschwung hat sich nach Einschätzung der Zentralbank im ersten Quartal 2013 verschärft. Das BIP dürfte demnach um rund zwei Prozent auf Jahressicht geschrumpft sein. Im vierten Quartal war das BIP mit einer Jahresrate von 1,9 Prozent zurückgegangen.

Sparkurs lastet auf der Konjunktur

Die Statistikbehörde wird eine erste BIP-Schätzung am kommenden Dienstag veröffentlichen. Der Internationale Währungsfonds sagt für das Gesamtjahr 2013 ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung von 1,6 Prozent voraus.

Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone leidet unter dem Platzen der Immobilienblase und unter den tiefen Einschnitten in das Staatsbudget, mit denen die Regierung versucht, das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Im vergangenen Jahr hatte das Haushaltsloch 7,1 Prozent des BIP betragen.

Spanien verhandelt derzeit mit der EU-Kommission über einen Aufschub beim Defizitabbau, um die Wirtschaft nicht noch tiefer in die Krise und die Arbeitslosigkeit nicht noch weiter in die Höhe zu treiben.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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