Wirtschaft

BA meldet Rekordniveau Arbeitskräfte verzweifelt gesucht

Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland ist hoch wie lange nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesagentur für Arbeit. Ursache sei der fortgesetzte Aufschwung. Der kleine Wermutstropfen: Auch geringfügig entlohnte Arbeit boomt.

In vielen Unternehmen sind Plätze frei.

In vielen Unternehmen sind Plätze frei.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Deutsche Unternehmen suchen derzeit so viele Arbeitskräfte wie schon lange nicht mehr. Die Zahl der offenen Stellen sei im April auf ein Rekordniveau gestiegen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei der Bekanntgabe ihres monatlichen Beschäftigungsindexes BA-X mit.

"Der wirtschaftliche Aufschwung schlägt sich damit erneut in einem Plus der Kräftenachfrage nieder, die bereits auf hohem Niveau lag", betonte die Nürnberger Bundesbehörde. Allerdings habe sich das Wachstumstempo etwas verlangsamt.

Die Betriebe signalisierten weiterhin hohe Einstellungsbereitschaft; inzwischen hätten sie Probleme, genügend qualifizierte Fachkräfte zu finden. Großen Bedarf meldeten besonders Zeitarbeitsunternehmen an; etwa jede dritte freie Stelle komme aus dieser Branche.

Der monatlich von der Bundesagentur und dem hauseigenen Forschungsinstitut ermittelte Stellenindex kletterte im April um zwei Punkte auf einen Wert von 167. Dies sind 37 Zähler mehr als vor einem Jahr. Die Wachstumskurve beginnt sich jedoch abzuflachen. Zwischen November 2010 und Februar 2011 hatte der BA-X noch deutlich stärker zugelegt.

Boom bei Minijobs

Allerdings arbeiten immer mehr Menschen in Deutschland als Minijobber. Seit Herbst 2003 ist ihre Zahl um 27 Prozent gestiegen, so eine BA-Statistik. Während im September 2003 lediglich 5,75 Millionen Männer und Frauen geringfügig beschäftigt waren, sind es sieben Jahren später 7,309 Millionen - knapp 1,6 Millionen mehr. Inzwischen geht jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland einer geringfügig entlohnten Arbeit nach.

Besonders häufig werden Minijobber im Handel, der Gastronomie und im Gesundheitswesen eingesetzt. Allein im Handel arbeitete im September 2010 fast jeder fünfte Mini-Jobber. 11 Prozent sind in der Gastronomie, zehn Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt. Die stärksten Zuwächse bei Minijobs gibt es nach den BA-Zahlen in der Zeitarbeit; dort nahm die Zahl der Minijobber binnen Jahresfrist um 23 Prozent zu. Das Gastgewerbe beschäftigte seit vergangenem Jahr 17 Prozent mehr Minijobber, das Verkehrs- und Logistikgewerbe 16 Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa

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