Wirtschaft

Analyst spuckt in die Suppe Apple-Verkaufsrekord übertrieben?

Wieviele iPhones liegen noch in den Regalen?

Wieviele iPhones liegen noch in den Regalen?

(Foto: AP)

"Apple ist wieder da", bejubeln Börsianer den Verkaufsrekord für die neue iPhone-Serie. Ein Analyst macht da nicht mit. Er würde das Wort "Verkaufsrekord" in Anführungszeichen setzen. Denn viele iPhones seien nicht in Kundenhänden gelangt.

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Neun Millionen verkaufte iPhones binnen drei Tagen. Mit diesen Zahlen verzückt Apple die Börsianer. Noch nie habe sich ein iPhone so oft in so kurzer Zeit verkauft, teilte der Konzern mit. Die Nachfrage habe das Angebot übertroffen. Grund genug für Apple gleich mal die Umsatzprognose anzuheben. Im laufenden vierten Geschäftsquartal rechnen die Kalifornier jetzt mit Einnahmen am oberen Ende der bisherigen Prognose-Spanne von 34 bis 37 Milliarden Dollar. Anleger reagierten prompt und ließen die Aktie um mehr als vier Prozent steigen. Auch die Zulieferer, wie LG Display aus Südkorea oder die deutsche Dialog Semiconductor, schwammen auf der Erfolgswelle mit. "Die Kritiker haben einem gesagt, dass Apple seinen Zauber verloren hat", sagte Analyst Daniel Ernst von Hudson Square Research. "Die Kunden erzählen einem etwas ziemlich anderes."

Doch nicht alle sind so begeistert von dem Verkaufsrekord. Da sollte man Anführungszeichen setzen, meint Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray in einem Interview mit Bloomberg TV. So habe Apple eine Menge iPhone 5Cs an seine Partner verkauft, die diese wiederum noch nicht an die Konsumenten verkauft hätten, ist Munster sicher und erläutert das an einem einfachen Rechenbeispiel:

AT&T könne zwar zehn iPhone 5Cs von Apple gekauft haben. Wenn der Telekomkonzern aber an den besagten drei Tagen nur 5 davon an den Endkonsumenten verkauft hätte, könne Apple nicht von zehn verkauften iPhones sprechen.

Er habe beobachtet, dass derzeit das iPhone 5C beim Online Apple Store immer noch innerhalb von 24 Stunden erhältlich sei, so Munster. Daher gehe er davon aus, dass die Nachfrage mitnichten das Angebot überschreite. Der Analyst schätzt, dass 3,5 Millionen iPhone 5Cs noch auf Lager liegen und die realen iPhone-Verkaufszahlen für das erste Wochenende bei 5,5 Millionen liegen. Der Vollständigkeit halber: Fünf Millionen war die von Munster selbst prognostizierte Zahl verkaufter iPhones vor dem Verkaufsstart.

Wie viele Anleger die Einschätzung von Munster teilen, wird sich nach der Börseneröffnung an der Wall Street zeigen. Für viele wird wohl auch weiterhin die Einschätzung von Daniel Ernst gelten: "Den Leuten gefällt da Produkt ganz offensichtlich. Diese Stimmung ist fast noch wichtiger als die Zahl."

Quelle: ntv.de, sla

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