Wirtschaft

Zu tief gestapelt? Anleger feiern Südzucker-Befreiungsschlag

Südzucker sieht sich auf gutem Weg, den gesenkten Jahresausblick zu erfüllen. Bei den Anlegern kommt das an.

Südzucker sieht sich auf gutem Weg, den gesenkten Jahresausblick zu erfüllen. Bei den Anlegern kommt das an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als Südzucker im November an seinem Ausblick schraubt, bricht der Aktienkurs ein. Gut zwei Monate später relativiert sich das ganze. Der MDax-Konzern präsentiert seine Neunmonatszahlen und überrascht damit alle.

Der Nahrungsmittelkonzern Südzucker überrascht zum Wochenstart die Anleger. In den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres schnitt das MDax-Unternehmen besser ab als erwartet und bekräftigte daraufhin die im November gesenkte Jahresprognose. Analysten feierten das als "kleinen Befreiungsschlag". An der Börse wurde daraus ein großer, denn die Titel legten zeitweise fast zehn Prozent zu, pendelten sich dann zwischen sieben und acht Prozent Kursplus ein und führten die Gewinnerliste im Nebenwerteindex an.

Südzucker
Südzucker 13,33

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/2014 lag der Konzernumsatz den Angaben zufolge fast unverändert bei 6,03 Milliarden Euro. Während im Segment Zucker der Umsatz zurückging, stieg er in allen anderen Bereichen. Das operative Konzernergebnis ging zwar auf 607 Millionen von 816 Millionen Euro zurück. Analysten hatten einen Umsatz von 5,96 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 557 Millionen Euro zugetraut.

Südzucker hatte sich im November 2013 für den weiteren Jahresverlauf deutlich pessimistischer als zuvor gezeigt und ihre Erwartungen für das Gesamtjahr zurückgenommen. Insbesondere die Zuckerkampagne 2013 war unter den Erwartungen geblieben. Seither rechnet der MDax-Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 mit einem Umsatzrückgang auf 7,6 Milliarden von 7,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Beim operativen Ergebnis sieht Südzucker einen Rückgang auf 650 Millionen Euro. Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatte Südzucker noch 974 Millionen Euro verdient. Diese Schätzung wurde nun bekräftigt.

Frucht-Sparte legt zu

Zur Geschäftsentwicklung im Zeitraum von Anfang März bis Ende November erklärte Südzucker, im Segment Zucker sei der Umsatz insbesondere wegen der niedrigeren Erlöse für Quotenzucker auf 3,15 Milliarden von 3,30 Milliarden Euro gefallen. Der Quotenzuckerabsatz lag leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Bei Nichtquotenzucker für den Export sanken weltmarktpreisbedingt die Erlöse bei gleichzeitig niedrigeren Absatzmengen. Das operative Ergebnis rutschte in dem Segment Zucker auf 420 Millionen von zuvor 596 Millionen Euro ab. Maßgeblich dafür waren laut Südzucker vor allem die in der Kampagne 2012 gestiegenen Rohstoffkosten und Belastungen aus der kürzeren Kampagne infolge der geringeren Ernte 2012.

Im Segment Spezialitäten, wo unter anderem die Stärke- und Bioethanolaktivitäten angesiedelt sind, erhöhte sich der Umsatz im Berichtszeitraum um drei Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs ist laut Südzucker auf gestiegene Absatzmengen, auf die Inbetriebnahme der Weizenstärkeanlage im österreichischen Pischelsdorf im Juni 2013, sowie auf die höheren Erlöse in der Division Stärke zurückzuführen. Wegen der Belastungen aus den hohen Rohstoffpreisen im ersten Halbjahr, die nicht vollständig an den Markt weitergegeben werden konnten, sei das operative Ergebnis aber auf 91 Millionen von 112 Millionen Euro gesunken.

Im Geschäftsbereich Frucht erhöhte sich der Umsatz um fünf Prozent auf 906 Millionen und das operative Ergebnis legte auf 59 Millionen Euro zu. Dieser Zuwachs basiert nach Angaben von Südzucker insbesondere auf der weiterhin starken Absatzentwicklung bei Fruchtzubereitungen sowie dem konsolidierungsbedingten Anstieg bei Fruchtsaftkonzentraten.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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