Wirtschaft

AT&T macht Yahoo Konkurrenz Bieterwettstreit um Hulu

Hulu startet 2007. Der Videodienst soll den großen Kabelnetzwerken helfen, ihre Programme auch online anzubieten. Mittlerweile haben die Konzerne ihre eigenen Plattformen aufgebaut und wollen Hulu loswerden. Interessenten scheint es genug zu geben, auch potente.

Hulu kann auf ein breitgefächertes Angebot zurückgreifen.

Hulu kann auf ein breitgefächertes Angebot zurückgreifen.

(Foto: Hulu)

Im Bieterwettstreit um den Online-Videodienst Hulu hat der Internetkonzern Yahoo offenbar einen finanzstarken Konkurrenten mehr bekommen. Der Telekommunikationsriese AT &T wolle sich mit der Chernin Group zusammentun, um ein Angebot für Hulu abzugeben, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der begehrte Videodienst könnte mehr als 1 Mrd. Dollar wert sein.

Die Chernin Group, die vom ehemaligen News-Corp.-Präsidenten Peter Chernin geführt wird, hat einem Informanten zufolge bereits eine Offerte für Hulu abgegeben. Diese gilt aber als wenig konkurrenzfähig. Die Zusammenarbeit mit AT&T könnte dafür sorgen, dass Chernin im Bieterwettkampf ein Wörtchen mitzureden hat.

Unter den Bietern ist auch der Satellitenbetreiber DirecTV. Dieser hat einem Informanten zufolge ein Angebot von über 1 Mrd. Dollar eingereicht. Weiterhin sollen Time Warner Cable, verschiedene Finanzinvestoren und eben Yahoo interessiert sein, wie das Wall Street Journal bereits berichtete.

Eigene Videoplattformen

Hulu wurde 2007 gegründet. Es sollte den großen Kabelnetzwerken dabei helfen, ihre Programme auch online anzubieten. Das Angebot des Dienstes ist groß. Mehr als 70.000 TV-Episoden stehen im Netz - darunter auch die neuesten Folgen der aktuell erfolgreichsten Shows.

Die Eigentümer der Seite sind die Fox-Mutter News Corp., die ABC-Konzernmutter Walt Disney und Comcast, zu der auch der Sender NBC gehört. Aus regulatorischen Gründen hat Comcast jedoch kein Stimmrecht.

Mittlerweile haben die Hulu-Inhaber in ihre eigenen Video-Plattformen investiert. Sie haben ihre eigenen Websites aufgebaut, sie lizensieren ihre Shows an andere Anbieter wie Netflix und Amazon - und sie verbreiten ihre Serien für zahlende Abonnenten mithilfe ihrer "TV Everywhere"-Strategie weiter. Da stellt sich die Frage, welche Rolle Hulu in diesen Plänen noch spielt. So hängt auch der Wert der Gebote für Hulu davon ab, ob die Rechteinhaber bereit sind, ihre aktuellen Shows auch in Zukunft an Hulu zu lizensieren.

Back to the roots?

Die Gebote, die bisher gemacht wurden, seien nicht bindend. Sie dürften sich in den kommenden Wochen noch reduzieren, wenn die beteiligten Parteien beginnen, über die Lizensierung der Inhalte zu verhandeln, berichtete eine informierte Person.

Chernin, der jetzt seinen Hut für Hulu in den Ring wirft, war bei News Corp. Präsident, als das Portal gestartet wurde. Nach seinem Abschied aus dem Konzern 2009 investierte er in Medien, Technologie und Unterhaltungsangebote auf der ganzen Welt. Zu seinen Geldgebern gehört auch der Finanzinvestor Providence Equity Parntners, der auch eine zeitlang an Hulu beteiligt war.

Disney und News Corp. hatten Hulu dieses Jahr zum Verkauf gestellt, nach monatelangen Debatten um die strategische Ausrichtung. Es gibt keine Garantie, dass die Unternehmen tatsächlich verkaufen. Ein ähnliches Vorhaben war 2011 gescheitert.

Quelle: ntv.de, DJ

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