Marktberichte

China-Daten helfen nicht Nikkei verliert erneut an Boden

Japans Exporte gehen erneut zurück.

Japans Exporte gehen erneut zurück.

(Foto: REUTERS)

Die Konflikte im Gazastreifen sowie in der Ukraine stoppen die Risikobereitschaft der Investoren. An den Japanischen Märkten geht es Richtung Süden. Hinzu kommen eher maue Daten aus dem Außenhandel. Andernorts verleiht China Schwung.

Ein überraschend starker Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes der HSBC hat am Donnerstag die Kurse an den ostasiatischen Börsen beflügelt. Dieser legte im Juli auf 52,0 zu und markierte damit den höchsten Stand seit 18 Monaten. Für den Shanghai-Composite ging es um 1,3 Prozent nach oben, und der Hang-Seng-Index verbesserte sich um 0,7 Prozent. In Hongkong erreichte der Index im Verlauf den höchsten Stand seit gut drei Jahren.

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Ökonom Fan Zhang von CIMB in Schanghai wollte die chinesischen Daten aber nicht überbewerten. "Wenn man auf andere Indikatoren wie die Rohstoffpreise schaut, dann sieht es dort nicht ganz so gut aus." Die Nachfrageerholung sei zudem weiter sehr zurückhaltend. Sollte sich außerdem noch herausstellen, dass die stützenden Maßnahmen der Regierung nur zu einem Vorziehen der Investitionen geführt haben, dann könnte die Erholung von kurzer Dauer sein.

Wieder Verluste in Tokio

In Tokio belasteten dagegen Konjunktursorgen den Markt, denn die Reihe der Handelsbilanzdefizite hat sich mit den Juni-Daten auf zwei Jahre ausgedehnt. Die anhaltende Exportschwäche lässt Politiker am Erfolg von Ministerpräsident Shinzo Abes Bestrebungen zweifeln, die schon 15 Jahre dauernde Deflation zu überwinden. Zudem hatte der Internationale Währungsfonds am Vortag bereits das zweite Mal in den vergangenen beiden Monaten seine Wachstumsprognose für die USA nach unten korrigiert. "Es gibt derzeit kaum positive Katalysatoren für den Markt", fasste Analyst Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities zusammen. Der Nikkei reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 15.284 Punkte.

Unter Druck standen in Tokio vor allem Stahl- und Technologiewerte. Nippon Steel & Sumitomo Metal verloren 1,2 Prozent und für die Aktien des Telekom-Konzerns Softbank ging es um 1,8 Prozent abwärts. Für Nissan Motor ging es dagegen um 1,5 Prozent hoch. Hintergrund war ein Bericht der Zeitung "Nikkei", wonach der japanische Autobauer für das zweite Quartal einen höher als erwarteten Gewinn ausweisen könnte. Grund seien die guten Verkaufszahlen im Ausland.

Südkoreas Wirtschaft schwächelt

Auch an der Börse in Seoul lösten Konjunktursorgen leichte Abgaben aus. Der Kospi gab 0,1 Prozent nach. Mit saisonbereinigt 0,6 Prozent verzeichnete das südkoreanische Wachstum im zweiten Quartal den geringsten Zuwachs seit dem ersten Quartal 2013. Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 0,7 Prozent erwartet. Als Reaktion hat die Regierung ein umgerechnet rund 30 Milliarden Euro umfassendes Konjunkturpaket angekündigt, um dem flauen Inlandskonsum und der gedämpften Erholung der Weltwirtschaft entgegenzuwirken.

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien des Halbleiterherstellers Hynix um 3,8 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal einen unerwartet heftigen Gewinneinbruch verzeichnet. Als Grund wurde auf die Belastungen aus einer Wandelanleihe und die höhere Körperschaftssteuer verwiesen.

Minenwerte weiter im Blick

In Sydney stieg der S&P/ASX-200 um 0,2 Prozent und schloss damit erneut auf einem Sechsjahreshoch. Hier stützen vor allem die positiven Daten aus China, so ein Händler. Im Vorfeld hatten sich besonders die Rohstoffwerte aufgrund gefallener Preise mit Abgaben gezeigt. Doch der überraschend gute Einkaufsmanagerindex habe den Markt dann ins Plus gezogen, so ein Händler. Bei den Einzelwerten gewannen Insurance Australia Group mit einer erhöhten Margenprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr 2,2 Prozent. Newcrest Mining brachen dagegen um 6,2 Prozent ein. Der Goldminen-Konzern hat vor weiteren umfangreichen Abschreibungen gewarnt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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