Marktberichte

Yen hält Nikkei am Boden Asien-Börsen fehlen Käufer

Samsung-Aktien leiden unter einer Analysteneinschätzung und ziehen den Kospi nach unten.

Samsung-Aktien leiden unter einer Analysteneinschätzung und ziehen den Kospi nach unten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aktienmärkte in Fernost befinden sich auf den letzten Metern der Handelswoche auf Richtungssuche. In Tokio wirkt sich ein erstarkter Yen negativ aus, in Seoul ist es eine negative Analysteneinschätzung zu Samsung. In Schanghai stehen Immobilienwerte im Fokus.

An den ostasiatischen Börsen haben negative Vorzeichen dominiert. Übergeordnete Themen fehlten. Überdies waren die Vorgaben aus den USA wenig inspirierend. Dort hatten die Aktienkurse am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Neue Impulse könnten von den Daten zum Bruttoinlandsprodukt der USA kommen, die allerdings erst am frühen Nachmittag deutscher Zeit bekannt gegeben werden und die Märkte in Asien nicht vor Freitag bewegen können.

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So machten länderspezifische Faktoren die Kurse. In Tokio gaben speziell die Aktien exportorientierter Unternehmen nach, nachdem der Yen gegenüber dem Dollar aufgewertet hatte. In Schanghai dämpfte der schwächelnde chinesische Immobilienmarkt die Stimmung. Wirtschaftsstimuli der Regierung haben bislang nicht die erhoffte Wirkung gezeigt.

Schwacher chinesischer Immobilienmarkt

Der Shanghai-Composite-Index verlor 0,6 Prozent. Die Aktien der Immobilienunternehmen China Vanke und COFCO Property Group fielen um 1,5 und 1,9 Prozent. Auch Bankenaktien wurden verkauft. So verloren Bank of Beijing 2,1 Prozent, China Everbright Bank 1,9 Prozent und Bank of Communications 1,7 Prozent.

Auch der Aktienmarkt in Hongkong konnte dem Abwärtssog auf Dauer nicht standhalten; der HSI fiel um 0,7 Prozent. Aktien der China Telecom legten nach positiven Analystenkommentaren um fast 6 Prozent zu. J.P. Morgan und Daiwa hatten ihre jeweiligen Kursziele für China Telecom aufgrund der guten Quartalszahlen des Unternehmens angehoben.

In Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,5 Prozent auf 15.460 Punkte nach. Der Dollar war deutlicher unter die Marke von 104 Yen gerutscht und kostete nur noch 103,75 Yen. Im exportabhängigen Autosektor verloren Toyota 0,7 Prozent. Der Kurs des Autozulieferers Denso reduzierte sich um 1,7 Prozent und der des Industrieroboterherstellers Fanuc um 1,0 Prozent. Für die Anteilsscheine des Internetunternehmens Softbank ging es um 0,8 Prozent nach unten, obwohl die chinesische Alibaba, an der Softbank beteiligt ist, gute Geschäftszahlen ausgewiesen hatte. NTT legten nach einer Kaufempfehlung der Societe Generale um 1,9 Prozent zu.

Samsung rettet Kospi-Fall

An der Börse in Seoul zeigte sich der Kospi kaum verändert. Ein Kursplus des Schwergewichts Samsung Electronics von 1,0 Prozent verhinderte, dass der Index ins Minus rutschte. Die Samsung-Aktie profitierte einerseits von einem Gerichtsentscheid in den USA. Wettbewerber Apple war dort mit seiner Forderung nach einem Verkaufsstopp von Samsung-Handys gescheitert. Ein positiver Analystenkommentar half ebenfalls: Nomura hat zwar das Kursziel für die Samsung-Aktie gesenkt, empfiehlt den Anlegern allerdings nach wie vor, die Aktie zu akkumulieren. Das Unternehmen sei derzeit wieder im "Krisenmodus". Erfahrungsgemäß liefen die Dinge gerade dann besonders gut, hieß es von Nomura.

Der Kurs von SK Hynix erholte sich von seinen anfänglichen Verlusten und stieg um 0,6 Prozent. Die Anleger waren zunächst irritiert von der Nachricht, dass Apple nun auch DRAMs von Samsung bezieht. Die Analysten der Credit Suisse beschwichtigten allerdings, dass SK Hynix nun nicht zwangsläufig von der Lieferantenliste des US-Giganten gestrichen werde. Außerdem sei das Chip-Angebot so knapp, dass sich immer Abnehmer fänden. Deshalb bekräftigte Credit Suisse die Einstufung "Outperform" für SK Hynix.

In Taiwan waren die Aktien der Apple-Zulieferer erneut gefragt. Hon Hai gewannen 3,7 Prozent und Pegatron 0,3 Prozent. Der Leitindex Taiex schloss 0,1 Prozent niedriger.

In Sydney fielen die Aktienkurse im Schnitt um 0,5 Prozent. Händler verwiesen auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Da die US-Aktienmärkte auf Rekordniveaus notierten, könne eine Eskalation des Konflikts leicht zu einem Rücksetzer führen, hieß es. Daneben dämpften abermals die schwächeren Eisenerzpreise die Stimmung an der rohstofflastigen australischen Börse. Rio Tinto ermäßigten sich um 1,7 Prozent und BHP Billiton um 1,2 Prozent.

  Aktien der Fluggesellschaft Qantas verteuerten sich dagegen um 6,9 Prozent, obwohl das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Rekordverlust eingeflogen hatte. Laut CEO Alan Joyce hat die Gesellschaft allerdings das Schlimmste hinter sich und steuert auf bessere Zeiten zu.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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