Marktberichte

Dax-Vorschau Anleger brauchen starke Nerven

Auf dem Frankfurter Parkett bleibt es unruhig.

Auf dem Frankfurter Parkett bleibt es unruhig.

(Foto: REUTERS)

Eine turbulente Woche liegt hinter den Börsianern, die kommende wird mitnichten ruhiger sein. China wartet mit BIP-Daten auf - eine böse Überraschung ist nicht ausgeschlossen. Zudem öffnen wieder viele Unternehmen ihre Bücher.

Die Anleger dies- und jenseits des Atlantiks müssen sich auch in der neuen Woche auf Kursturbulenzen gefasst machen. Börsianern zufolge dürfte sich die Berg- und Talfahrt an den Märkten erst einmal fortsetzen.

Zwar könnten einige Investoren das aktuelle Kursniveau für Käufe nutzen - grundsätzlich spreche jedoch insbesondere das schwächere konjunkturelle Umfeld in Europa dafür, dass Anleger keine zu großen Risiken in ihrem Portfolio aufbauen sollten, schrieben die Analysten von MM Warburg in einer Kurzstudie.

Seit Mitte September ist der Dax stark gefallen - in der vergangenen Woche verlor er in der Spitze knapp fünf Prozent, bevor er auf Erholungskurs ging. Getrieben von Spekulationen über die Verschiebung der geplanten Zinserhöhungen in den USA und Großbritannien sowie der Hoffnung auf frische Geldspritzen der großen Notenbanken beendete der Dax nach drei Wochenverlusten in Folge die Handelswoche mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 8850 Zähler.

Der Dow-Jones-Index konnte trotz der Erholung zum Wochenschluss seine Verluste nicht wettmachen. Für den Dow ergab sich auf Wochensicht ein Minus von einem Prozent auf 16.380 Punkte, auch der S&P-Index verlor ein Prozent. Die Nasdaq büßte auf Wochensicht 0,4 Prozent ein. Für Unruhe sorgten vor allem enttäuschende US-Konjunkturdaten, die die Furcht vor einer deutlichen Abkühlung der Weltkonjunktur verschärften.

Hiobsbotschaften aus China?

Für neue unangenehme Nachrichten könnte in den kommenden Tagen China sorgen. In der Volksrepublik stehen am Dienstag die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und zur Industrieproduktion an. Analysten gehen davon aus, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf 7,2 Prozent von 7,5 Prozent abgeschwächt hat. Das wäre das kleinste Plus seit mehr als fünf Jahren. Etwas optimistischer sind die Experten für die Industrieproduktion gestimmt. Diese dürfte im September etwas stärker zugelegt haben als im August.

Chinas Wirtschaft hat in diesem Jahr einen holperigen Kurs zurückgelegt. Schwankende Exporte, eine Abkühlung der heimischen Nachfrage und ein schwächelnder Immobiliensektor haben die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zuletzt belastet. Wie es um Deutschland und die Euro-Zone bestellt ist dürften vor allem die Einkaufmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen zeigen, die am Donnerstag auf der Agenda stehen .

Neben den Konjunkturdaten behalten Anleger jedoch auch die die Berichtssaison im Blick. In den USA lassen sich unter anderem Apple (Montag), der Baumaschinen-Hersteller Caterpillar (Donnerstag) und der weltgrößte Paketdienst UPS (Freitag) in die Bücher schauen.

In Deutschland läutet SAP zu Wochenbeginn die heiße Phase des Bilanzreigens ein. Nach Einschätzung von Analysten hat das Unternehmen im dritten Quartal den Konzernumsatz um gut vier Prozent gesteigert und ist vor allem im Geschäft mit Mietsoftware aus dem Internet stark gewachsen. Beim Handelskonzern Metro rechnen Experten im vierten Quartal dagegen mit einem Umsatzrückgang. Ebenfalls auf der Agenda stehen die endgültigen Daimler-Zahlen (Donnerstag) wie auch der Bericht von BASF (Freitag).

Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse rückt näher

Im Fokus dürften in der neuen Woche auch die Bankwerte stehen. Händlern zufolge dürfte die Nervosität vor der Veröffentlichung des Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) zulegen. Schon in den vergangenen Tagen mussten die europäischen Finanztitel zum Teil deutliche Verluste hinnehmen.

Die EZB und die Londoner EU-Bankenaufsicht EBA prüfen in dem zweistufigen Test, ob die großen europäischen Geldhäuser vor der Übernahme der direkten Aufsicht durch die EZB stabil genug sind. Offizielle Ergebnisse für alle rund 130 Teilnehmer an der Belastungsprobe sollen am 26. Oktober vorgestellt werden.

Quelle: ntv.de, Daniela Pegna, rts

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