Marktberichte

Pingpong an der Wall Street Woche im Minus, Monat im Plus

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(Foto: AP)

Die Wall Street geht mit Verlusten ins Wochenende. Auch mit Blick auf die Woche müssen die Händler ein Minus hinnehmen. Den Mai schließt der Dow dennoch mit Gewinnen ab: Im Vergleich zum Vormat geht es um 1,9 Prozent nach oben.

S&P 500
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Die Wall Street ist am Freitag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Viele Anleger wollten kurz vor Handelsschluss ihre Positionen zum Monatsende bereinigen, erklärten Analysten das Minus. "Sie denken sich, warum nicht ein paar Gewinne einstreichen nach der ordentlichen Rally diesen Monat und in diesem Jahr", sagte Joe Saluzzi von Themis Trading.

Den Mai beendeten die US-Aktienmärkte dennoch den siebten Monat in Folge mit Kursgewinnen. Damit widersprachen sie der alten Börsenweisheit "Sell in May and go away". Traditionell gilt der Mai als schwacher Börsenmonat. Zuvor hatten sich die Börsianer über weite Strecken des Tages zunächst ein munteres Pingpong-Spiel geliefert. Während die einen Gewinne mitnahmen, gingen andere nach jedem Kursrückgang auf Schnäppchenjagd.

Der Dow-Jones-Index ging 1,4 Prozent tiefer mit 15.116 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 verlor ebenfalls 1,4 Prozent auf 1630 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq fiel ein Prozent auf 3455 Stellen. Der Dax verabschiedete sich 0,6 Prozent schwächer mit 8348,84 Punkten ins Wochenende.

Wochenminus beim Dow 1,2 Prozent

Auf Wochensicht betrug das Minus für den Dow 1,2 Prozent, für den S&P 1,1 Prozent und für die Nasdaq 0,1 Prozent. Dagegen rückte der Dow im Monatsvergleich 1,9 Prozent vor, der S&P gewann 2,1 Prozent und die Nasdaq 3,8 Prozent. Der S&P 500 legte zudem mit einem Plus von über 14 Prozent seit Januar den besten Jahresstart seit 1997 hin.

Die Frage, wann die US-Notenbank ihre Konjunkturhilfen zurückfahren wird, sorgt dennoch unter den Investoren für große Unsicherheit. Gemischte Konjunkturdaten deuteten darauf hin, dass die Fed den Geldhahn noch eine Weile offen lassen wird: So gingen die Konsumausgaben im April überraschend erstmals seit knapp einem Jahr zurück. "Die Daten bestätigen, dass die Fed noch weit davon entfernt ist, die Zinsen zur Kontrolle der Inflation erhöhen zu müssen", erklärte Tim Ghriskey von der Solaris Group. Dagegen spricht der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager, der im Mai unerwartet auf 58,7 Punkte von 49 Zählern im Vormonat kletterte. Damit stieg die Stimmung der US-Verbraucher auf den höchsten Stand seit Juli 2007.

Ideales Marktumfeld

Das Umfeld sei für die Aktien im Grunde ideal, sagte Kristina Hooper, Chef-Portfoliostrategin bei Allianz Global Investors in New York. Die Wirtschaft erhole sich zwar, aber nicht so stark, dass die US-Notenbank Fed die Zügel in ihrer Geldpolitik bald anziehen werde. Die Fed kauft derzeit Anleihen und Immobilienpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar monatlich, um damit die heimische Konjunktur anzukurbeln. Sie will damit so lange fortfahren, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent von derzeit 7,5 Prozent gefallen ist. In den vergangenen Wochen hatten einige Fed-Vertreter allerdings laut darüber nachgedacht, die Käufe zu drosseln, sollte sich die US-Konjunktur deutlich erholen.

Unter den Einzelwerten standen unter anderem Palo Alto Networks im Blick, die zehn Prozent abrutschten. Der Spezialist für Netzsicherheit hatte einen enttäuschenden Ausblick vorgelegt.

Dagegen gehörten Krispy Kreme zu den größten Gewinnern. Dank eines Quartalsergebnisses über Markterwartungen und eines angehobenen Ausblicks schossen die Aktien des Betreibers von Doughnut-Bäckereien um 21 Prozent in die Höhe.

Lions Gate kletterten um knapp drei Prozent, weil der Produzent der "Twilight"-Trilogie und des Films "The Hunger Games - Die Tribute von Panem" mit seinem Quartalsergebnis ebenfalls positiv überraschte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,13 Milliarden Aktien den Besitzer. 458 Werte legten zu, 2572 gaben nach und 72 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,83 Milliarden Aktien 693 im Plus, 1787 im Minus und 117 unverändert.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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