Marktberichte

Starker Wochenschluss in den USA Wall Street steigt ins Glück

"Die Wünsche und Hoffnungen vieler Anleger wurden erfüllt, nach dem Ende der Anleiheaufkäufe der US-Notenbank tritt nun eine andere Notenbank geldpolitisch aufs Gaspedal."

"Die Wünsche und Hoffnungen vieler Anleger wurden erfüllt, nach dem Ende der Anleiheaufkäufe der US-Notenbank tritt nun eine andere Notenbank geldpolitisch aufs Gaspedal."

(Foto: REUTERS)

Die Notenbank in Tokio beweist ängstlichen Anlegern, dass es ein Leben nach den Konjunkturhilfen der Fed geben kann. Die geöffneten Geldschleusen in Japan treiben die Kurse in New York kräftig an. Die US-Börsen legen deutlich zu.

Neue Geldgeschenke der japanischen Notenbank haben am Freitag auch die Wall Street beflügelt. Um die Wirtschaft in Schwung zu bringen und die Teuerung anzuheizen, wollen die Zentralbanker bis zu 80 Billionen Yen (572 Milliarden Euro) pro Jahr an Wertpapieren aufkaufen. Bislang waren nur 60 bis 70 Billionen Yen geplant. Regierung und Notenbank haben sich auf die Fahnen geschrieben, Japan mit aller geldpolitischen Macht von der langjährigen Deflation - also einem konjunkturschädlichen Preisverfall auf breiter Front - zu befreien.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 1,13 Prozent auf einen neuen Rekordschluss bei 17.390,52 Punkten. Im Verlauf war der Index sogar bis auf 17.395 Punkte gestiegen. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte um 1,17 Prozent und ging bei 2018,05 Punkten ebenfalls auf einem Schlussrekord aus dem Handel. Das ist nur ein Punkt weniger als das Verlaufshoch. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 1,4 Prozent auf 4630 Punkte vor. Der Nasdaq-100-Index gewann ebenfalls 1,4 Prozent auf 4158,21 Punkte.

Im Wochenvergleich verbesserte sich der Dow um 3,4 Prozent, der S&P um 2,7 Prozent und der Nasdaq-Index um 3,3 Prozent. Auf Monatssicht erzielte der Dow ein Plus von zwei Prozent, der S&P von 2,3 Prozent und der Nasdaq von drei Prozent. In Frankfurt legte der Dax 2,3 Prozent auf 9326 Punkte zu, der EuroStoxx50 gewann 2,6 Prozent auf und 3113 Zähler. Der Nikkei-Index in Tokio kletterte auf den höchsten Stand seit sieben Jahren.

"Die Wünsche und Hoffnungen vieler Anleger wurden erfüllt, nach dem Ende der Anleiheaufkäufe der US-Notenbank tritt nun eine andere Notenbank geldpolitisch aufs Gaspedal", schrieb Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM. Börsianer sagten, dies könne auch die Europäer ermuntern, mehr gegen die Stagnation in der Eurozone zu tun. In den USA wächst die Wirtschaft dagegen momentan so stark wie in sonst kaum einem anderen Industrieland, weswegen die Zentralbank ihre Geldspritzen auslaufen lässt.

Auf der Ebene der Einzelwerte standen die Aktien von Exxon Mobil nach Quartalszahlen im Vordergrund. Die Titel des Ölkonzerns legten um 2,4 Prozent zu. Bei Exxon Mobil sprudeln trotz des zuletzt gesunkenen Ölpreises die Gewinne.

Die Anteile von Abbvie verteuerten sich um 3,7 Prozent, nachdem der Pharmakonzern im abgelaufenen Quartal unerwartet viel Umsatz und Gewinn eingefahren hatte. Überraschend hohe Umsätze hievten Madison Square Garden zeitweise auf ein Rekordhoch. Die Aktien des Besitzers der gleichnamigen New Yorker Veranstaltungshalle stiegen bis zum Schluss 2,3 Prozent. Das Unternehmen, dem auch das Basketball-Team New York Knicks gehört, verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 241,7 Millionen Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 224,1 Millionen Dollar gerechnet.

Stark gefragt waren auch die Anteilsscheine von Expedia mit einem Kursplus von 5,3 Prozent. Das Reiseportal hatte die Börsianer mit seinen Quartalszahlen überzeugt.

Die Aktien von Starbucks ließen dagegen 2,3 Prozent Federn. Die weltgrößte Kaffeehaus-Kette hatte am Vortag ihre Bilanzdaten vorgestellt.

An der New York Stock Exchange wechselten rund eine Milliarde Aktien den Besitzer. 2363 Werte legten zu, 717 gaben nach und 127 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von rund 2,4 Milliarden Aktien 1921 im Plus, 816 im Minus und 111 unverändert.

Die US-Kreditmärkte gaben nach. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 9/32 auf 100-11/32. Die Rendite stieg auf 2,337 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 16/32 auf 101-8/32 und rentierte mit 3,061 Prozent. Anleger seien angesichts eines positiveren Konjunkturausblicks aus den als sicher geltenden Anleihen geflohen, sagten Händler. Stattdessen hätten die Investoren ihr Geld in riskantere Anlagen mit einer höheren Rendite gesteckt.

Quelle: ntv.de, mmo/sla/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen