Marktberichte

Rubel-Krise drückt Stimmung Lage an Wall Street bleibt angespannt

Schlechte Nachrichten aus dem Ausland drücken die Stimmung auf dem Parkett.

Schlechte Nachrichten aus dem Ausland drücken die Stimmung auf dem Parkett.

(Foto: REUTERS)

Eigentlich geht es der US-Wirtschaft gut - doch die Schwemme an schlechten Nachrichten aus dem Ausland vermiest die Stimmung. Der Ölpreis sinkt, der Rubel stürzt ab und aus China kommen schwache Konjunkturdaten.

Auch am Dienstag blieb die Lage an der Wall Street angespannt. Zwar kam es im frühen Handel zu einer kräftigen Erholung, doch bröckelten die Kurse bald wieder. Die erdrückende Fülle schlechter Nachrichten ließ die Anleger vergessen, dass es um die US-Wirtschaft im großen und ganzen gut steht, sagten Händler. So scheint der Verfall des Ölpreises, der maßgeblich für die massiven Kursverluste der vergangenen Tage verantwortlich war, kein Ende zu finden. Überdies hatte die russische Zentralbank in einer Nacht- und Nebelaktion die Zinsen drastisch erhöht.

Dieser verzweifelte Versuch, die rasante Abwertung der heimischen Währung Rubel zu bremsen, hatte die Anleger eher verunsichert als beruhigt. An der Moskauer Börse ging es zweistellig nach unten, und der Rubel fiel auf neue Rekordtiefs zu Euro und US-Dollar, von denen er sich später etwas erholte.  Aus China kamen ebenfalls schlechte Nachrichten. Dort sank der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November unter die Expansionsschwelle, was Konjunkturskepsis schürte. In den USA enttäuschten Daten zu den Baubeginnen und der Markit-Einkaufsmanagerindex.

Wie entwickeln sich die Zinsen?

Unterdessen hat am Dienstag die zweitägige Zinssitzung der US-Notenbank begonnen. Hier lauert die Gefahr baldiger Zinserhöhungen. Viele Marktbeobachter glauben, dass die Federal Reserve danach nicht mehr "längere Zeit" niedrige Zinsen in Aussicht stellen, sondern diesen Passus aus ihrem Kommunique streichen wird.

Der Dow-Jones-Index ging um 0,7 Prozent niedriger bei 17.069 Punkten aus dem Handel. In der Spitze notierte der Index bei 17.427 Punkten. Die Rally am Vormittag New Yorker Zeit sei kurzfristig orientierten Anlegern zu verdanken gewesen, berichteten Händler. Diese hätten Gewinne gleich wieder mitgenommen. Langfristig orientierte Investoren zögerten derzeit noch, hieß es. Der S&P-500 verlor 0,9 Prozent. Der Nasdaq sank um 1,2 Prozent.

An der Börse fiel die Google-Aktie um 3,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten. Die Analysten von J.P. Morgan (JPM) hatten ihre Gewinnschätzungen für den Zeitraum vom aktuellen Quartal bis einschließlich 2016 gesenkt und auch das Kursziel auf 60 von 70 Dollar zurückgenommen. An der Kaufempfehlung hält JPM gleichwohl fest.

Der Kurs von Boeing stieg dagegen um 1,8 Prozent, nachdem der Flugzeughersteller eine höhere Dividende angekündigt hatte. Auch Pharmahersteller Eli Lilly will seine Aktionäre stärker am Gewinn teilhaben lassen. Gleichwohl gab die Aktie um 0,6 Prozent nach.

Die Sprint-Aktie verbilligte sich um fast 6 Prozent. Das Unternehmen will sparen und wird die vom Motorsportverband Nascar veranstalteten Rennen nicht über 2016 hinaus sponsern.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ

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