Marktberichte

US-Börsen bremsen Dow legt den Rückwärtsgang ein

Wann knackt der Dow die 17.000?

Wann knackt der Dow die 17.000?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Blicke der US-Anleger wandern nach Europa. Dort sorgen die Weltbank-Prognosen an den Aktienmärkten für Verstimmung. Und genau die schwappt nun auch über den großen Teich. Die Indizes stoppen die Aufwärtsbewegung.

Nach dem Durchschnaufen am Vortag haben sich die US-Börsen nicht zu einer Fortsetzung ihrer Rekordjagd entschließen können. Vielmehr gingen die Indizes mit Verlusten aus dem Handel.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,6 Prozent auf 16.843 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 ging 0,4 Prozent auf 1943 Zähler zurück. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 0,1 Prozent auf 4331 Punkte. In Deutschland gab der Dax - wegen Weltbank und Lufthansa-"Crash" - deutlich nach.

Nach der jüngsten Rekordjagd hätten die Investoren Mühe, Gründe für weitere Käufe zu finden, heißt es am Markt. Zudem trübt die Weltbank-Prognose die Stimmung auf dem Parkett. Unter anderem wegen der Ukraine-Krise senkte sie ihren Ausblick für das globale Wachstum in diesem Jahr um fast einen halben Prozentpunkt auf 2,8 Prozent. Aber auch deutliche Eintrübungen in den USA infolge des strengen Winters und vor allem Konjunkturabkühlungen in China und anderen Schwellenländern waren für die Revision ausschlaggebend.

"Die Warnung der Weltbank war der grundlegende Belastungsfaktor", sagte Stratege Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Ansonsten blieb die Nachrichtenlage aber dünn. Erst morgen stehen dann mit dem US-Einzelhandelsumsatz für Mai und den wöchentlichen Erstanträgen wieder wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda.

Emirates-Storno als Stimmungsindikator?

Im Dow-Jones-Index waren die Aktien von Boeing mit einem Abschlag von 2,3 Prozent größter Verlierer. "Das ist ein Hinweis darauf, dass man die Stornierung des Airbus-Auftrags seitens Emirates als Signal für Wachstumssorgen in der Luftfahrtbranche wertet", so ein Händler. Denn Boeing scheine mit dem Dreamliner dem Kontrahenten Airbus allmählich Marktanteile abzutrotzen und hätte folglich von dem stornierten Auftrag eigentlich nicht so stark belastet werden dürfen. Emirates hat einen Auftrag für 70 Maschinen des Typs A350 storniert.

Auch die Aktien von US-Fluggesellschaften befanden sich im Sinkflug. So fielen die Titel von Delta AirLines um 2,9 Prozent, belastet von der Gewinnwarnung der Lufthansa. Auch andere Luftfahrtwerte neigten zur Schwäche. Insgesamt hielten sich die US-Werte aber wacker. "Die Airlines in den USA haben die Restrukturierung wesentlich schneller und durchgreifender voran gebracht als die großen europäischen Fluglinien", sagte ein Händler. Zudem könnten US-Investoren, die stark im europäischen Sektor engagiert seien, nach den Hiobsbotschaften in heimische Werte umschichten.

EU prüft Steuergebaren

Die EU will die Steuerpraxis multinationaler Konzerne wie Apple und Starbucks unter die Lupe nehmen. Apple-Papiere fielen um 0,4 Prozent, für die Starbucks-Aktie ging es dagegen um 0,3 Prozent nach oben. Die Großbank Morgan Stanley streicht laut "Wall Street Journal" wegen einer schwachen Marktentwicklung Stellen. Die Aktie büßte 1,2 Prozent ein.

Die Titel von Synaptics schossen um 29 Prozent in die Höhe. Neben einem Zukauf verkündete der Elektronikkomponentenhersteller eine Anhebung des Umsatzausblicks. Die Aktien von Orexigen Therapeutics brachen um 14,7 Prozent ein. Hier belasteten kritische Aussagen der Gesundheitsbehörde FDA zu einem Medikamentenkandidaten zur Gewichtsabnahme.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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