Marktberichte

Aufholjagd geht weiter Wall Street im Plus

An der Wall Street dominieren die grünen Vorzeichen.

An der Wall Street dominieren die grünen Vorzeichen.

(Foto: AP)

Die Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen und die wiedererwachte Kauflaune bei Techwerten lassen die US-Börsen weiter anziehen. Auf Jahressicht liegt die US-Technologiebörse Nasdaq nun wieder im Plus.

Den zweiten Tag in Folge haben die Anleger an der Wall Street am Mittwoch die Kurse nach oben geschickt. Vor allem die zuvor stark gebeutelten Technologiewerte erlebten eine Wiederauferstehung. Schützenhilfe kam vom Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung, in dem die Währungshüter Ängste vor einer baldigen Zinserhöhung zerstreuten. Überdies war davon die Rede, dass in "wenigen Jahren" die Inflation wieder auf zwei Prozent zulegen werde - hier überraschte der lange Zeitraum von "Jahren", der Spielraum für eine anhaltende Niedrigzinsphase lässt.

Der ohnehin starke Technologiesektor wurde von Internet-Werten wie Facebook angeführt. Hier half eine Studie von J.P.Morgan, die in der Branche attraktive Chancen wittert, nachdem sie über längere Zeit Federn lassen musste. Die Facebook-Aktie dankte es mit einem Sprung von 7,3 Prozent, Pandora stiegen 5,3 Prozent, Yahoo 3 Prozent und LinkedIn 4,2 Prozent.

Am Vorabend hatte Alcoa die weit verbreiteten Sorgen wegen einer mauen Berichtssaison erst einmal vermindert. Mit einem Gewinn je Aktie von neun Cent wurde die Prognose von fünf Cent klar übertroffen. Die Aktie stieg um 3,8 Prozent. Viele Experten bleiben aber noch skeptisch, was die weiteren Quartalsberichte anlangt.

Der Nasdaq-Composite war erneut der Star unter den Indizes. Er gewann 1,7 Prozent. Aufs Jahr gerechnet ist der Index nun wieder im Plus. Aber auch die Blue Chips fanden ihre Käufer. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,1 Prozent auf 16.437 Punkte. Mit dem S&P-500 ging es ebenfalls 1,1 Prozent aufwärts. Umgesetzt wurden an der NYSE 702 (Dienstag: 749) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 2.267 (2.112) Kursgewinner 835 (987) -verlierer. Unverändert schlossen 109 (118) Titel.

Nicht nur Aktien reagierten deutlich auf das Fed-Protokoll. Am Devisenmarkt baute der Euro seine Gewinne zum Dollar noch weiter aus, da die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik den Greenback drückte. Der Euro kletterte auf 1,3855 Dollar. Noch am Dienstag war er über ein Cent billiger zu haben. Auch zum Pfund und zum Franken ging es mit dem Dollar abwärts.

Der Goldpreis legte nach Verlusten im Frühhandel zu und stand mit 1.311 Dollar je Feinunze etwas über dem Kurs am Dienstagabend. Investoren gehen bei der Aussicht auf niedrige Zinsen üblicherweise in das Edelmetall. "Der Preis für die Feinunze steht aktuell vor der Widerstandszone zwischen 1.310 und 1.315 Dollar", merkte Analyst Andrey Kryuchenkov von VTB Capital an. Er rechnet kurzfristig allerdings nicht mit einem deutlicheren Anstieg über diese Marke. Der Preis für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI notierte mit 103,60 Dollar um 1 Prozent über dem Settlement des Vortages. Vor allem die weltpolitischen Spannungsherde wie Libyen oder die Ukraine stützen aktuell den Preis.

US-Staatsanleihen gaben nach einer Auktion zehnjähriger Papiere zunächst deutlicher nach. Mit den Aussagen im Fed-Protokoll verminderten die Langläufer ihre Verluste, während Kurzläufer sogar ins Plus drehten. Die Perspektive auf länger währende Niedrigzinsen macht die Treasurys attraktiver. Die Rendite zehnjähriger Titel stand bei 2,69 Prozent und damit einen Basispunkt über dem Niveau des Vortages.

Aktien der US-Banken könnten durch eine neue Kapitalregel belastet werden. Bis zu 68 Milliarden Dollar müssten allein die acht größten US-Banken vorhalten, um dem Regelwerk zu entsprechen. Die Auflage sei als Mittel gedacht, damit die Finanzfirmen bei Marktturbulenzen Verluste besser auffangen können, erklärten Aufseher. Allerdings reagierten die Bankenwerte kaum darauf. Mit dem Papier von Goldman Sachs ging es sogar um 1,1 Prozent nach oben, die J.P.Morgan-Aktie gewann 0,7 Prozent.

Die Titel von Philip Morris profitierten nicht von einer Hochstufung und zeigten sich kaum verändert. Die Analysten von Nomura hatten ihre Verkaufsempfehlung zurückgenommen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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