Marktberichte

Alcoa und IWF sind schuld Wall Street schlecht gelaunt

Wally

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(Foto: AP)

Maue Zahlen von Alcoa und eine trübe Prognose des Internationalen Währungsfonds: Bei diesen Aussichten halten sich die Anleger auch an der Wall Street zurück. Die wachsenden Konjunktursorgen verderben den US-Börsen die Laune.

Die New Yorker Wall Street hat mit Verlusten auf den Beginn der Berichtssaison in den USA reagiert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um ein Prozent auf 13.344 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 0,6 Prozent auf 1432 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 0,4 Prozent auf 3051 Punkte.

Mit einem Gewinneinbruch im dritten Quartal und gedämpften Geschäftserwartungen schürte der Aluminium-Konzern Alcoa die bestehenden Konjunktursorgen. Alcoa eröffnete am Montag nachbörslich traditionsgemäß die Reihe der Quartalsberichte börsennotierter Unternehmen. Die Zahlen waren zwar recht ordentlich, doch der Markt interessiert sich mehr für den Ausblick. Und der fiel eher düster aus: Alcoa sieht die weltweite Nachfrage nun nur noch um 6 Prozent steigen, bislang war von 7 Prozent die Rede. Die Lokomotive China werde nicht mehr so rasant den Weltmarkt nach oben ziehen, vermutet Alcoa. Alcoa-Papiere notierten 4.6 Prozent im Minus.

Zu den trüben Aussichten passt auch die neue Prognose des Internationalen Währungsfonds. Er hat die Erwartung für das weltweite Wachstum gesenkt, das sich so langsam wie nie seit der Rezession 2009 entwickeln soll. Ausnahmsweise Positives kommt aus Europa: Die Industrieproduktion sowohl in Frankreich als auch in Italien liegt über den Prognosen. In den USA stiegen die Lagerbestände im Großhandel im August wie erwartet um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Aktien des EADS-Konkurrenten Boeing profitierten nicht vom Scheitern der Fusionsgespräche zwischen EADS und BAE. Sie fielen um 0,4 Prozent, nachdem sie zu Handelsbeginn noch im Plus lagen.

Verluste verzeichneten mit 1,0 Prozent auch die Anteilsscheine des Logistikkonzerns UPS. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union haben offenbar ernsthafte Bedenken gegen die geplante Übernahme des niederländischen Konkurrenten TNT Express. Die "Financial Times" hatte berichtet, die Marktaufseher forderten etwa Veräußerungen von Beteiligungen, um die Bedenken auszuräumen.

Zudem enttäuschte Chevron mit einer Gewinnwarnung. Der Hurrikan Isaac habe die Ölförderung und -verarbeitung im Quartal stark beeinträchtigt. Deshalb werde das Ergebnis deutlich niedriger ausfallen als im zweiten Quartal, teilte das Unternehmen mit. Ein Minus von 4,2 Prozent machte das Papier zum größten Verlierer im S&P-500 und drückte die gesamte Energiebranche. Marktführer Exxon Mobil ließ 1,2 Prozent Federn.

Die Aktie von Branchenprimus Wal-Mart schloss dagegen mit einem Plus von 1,7 Prozent, nachdem sie zuvor im Handel ein Allzeithoch erreicht hatte. Der Einzelhändler profitiert von der Wirtschaftserholung in den USA und wirbt derzeit verstärkt vor der beginnenden Vorweihnachtssaison um Kunden.

Quelle: ntv.de, DJ/rts/dpa

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