Marktberichte

"Und nun werden wir sehen" US-Börsen steigen ins Wochenende

Das Jahresende rückt in Sicht: In den USA wünschen sich Börsianer "Happy Holidays".

Das Jahresende rückt in Sicht: In den USA wünschen sich Börsianer "Happy Holidays".

(Foto: REUTERS)

An der New Yorker Wall Street flaut der starke Aufwind der vergangenen beiden Tage zum Wochenschluss ab. Am letzten großen Verfallstag des Jahres ziehen Investoren ihre Positionen glatt. Beobachtern zufolge bereiten sich die Anleger nun aufs Jahresende vor.

Nach einer zuletzt kräftigen Aufwärtsbewegung kehrt an den US-Börsen zum Wochenschluss vorweihnachtliche Ruhe ein. Die großen Indizes tendierten leicht im Plus: Die Aussicht auf eine behutsame Zinswende der Notenbank (Fed) sorgen weiterhin für gute Stimmung. Börsianern zufolge müssen sich viele Anleger nun allerdings neu orientieren. Sie hätten die Signale der Fed verdaut, sagte Anlagestratege Peter Jankovskis von OakBrook Investments. "Und nun werden wir sehen, was wir den Rest des Jahres machen."

Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 17.804 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,5 Prozent auf 2070 Zähler, nachdem er an den vergangenen beiden Tagen noch insgesamt 4,5 Prozent zugelegt hatte. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 4765 Stellen.

Im Wochenvergleich legte der Dow drei Prozent, der S&P 3,4 Prozent und der Nasdaq 2,4 Prozent zu. In Frankfurt war der Dax 0,25 Prozent tiefer bei 9786,96 Punkten aus dem Handel gegangen. Experten zufolge dämpften die trüben Konjunkturaussichten für die Eurozone die Kauflaune.

In New York dagegen standen vor dem Wochenschluss unter anderem die Aktien von Blackberry im Rampenlicht. Sie erholten sich im Verlauf von starken Kursverlusten und lagen an der Nasdaq zum Schluss nur noch 0,8 Prozent im Minus. Dank seines harten Sparkurses gelang dem kanadischen Smartphone-Pionier vor Sonderposten zwar wieder ein Gewinn. Zugleich aber brach der Quartalsumsatz stärker ein als erwartet.

Zu den Verlierern zählten ferner die Aktien von Nike: Der Adidas-Konkurrent hatte eigentlich starke Zahlen vorgelegt. Im abgelaufenen Quartal war Nike überraschend kräftig gewachsen. Die Titel des US-Sportartikelherstellers rutschten 2,3 Prozent ab.

Der Kurs des Finanzdienstleisters Ally Financial legte dagegen mehr als 2 Prozent zu. Das US-Finanzministerium verkaufte für 1,3 Milliarden Dollar seine verbliebenen Ally-Aktien, die es während der Finanzkrise im Zuge einer Rettungsaktion übernommen hatte.

Starker Fed-Effekt im Hintergrund

Nachdem die Sorgen um eine schneller als gedachte Leitzinserhöhung in den USA und die jüngsten Finanzmarktturbulenzen in Russland den Aktienmarkt in der ersten Dezemberhälfte stark belastet hatten, hauchte ihm die US-Notenbank Fed zur Wochenmitte neues Leben ein. Man könne bei der Normalisierung der Geldpolitik "geduldig" sein, bekräftigten die Währungshüter ihr Niedrigzins-Versprechen. Die Investoren atmeten auf. Die Risikoscheu der Anleger habe spürbar abgenommen, beschrieb ein Händler die Stimmung der vergangenen Tage.

Vor diesem Hintergrund schoben sich die Papiere des Ölkonzerns Chevron am letzten Handelstag der Woche mit einem Plus von knapp 3,6 Prozent an die Spitze des Dow Jones. Sie profitierten ebenso wie die Titel des Konkurrenten ExxonMobil von der deutlichen Erholung der Ölpreise. Die Aktien von ExxonMobil verteuerten sich um 2,7 Prozent.

Für die Papiere von General Electric ging es um fast 2 Prozent nach oben. Zuvor hatten die Aktionäre des französischen Alstom-Konzerns den Weg für die Teilübernahme durch den Siemens-Rivalen frei gemacht.

Das Augenmerk von Marktbeobachtern galt zudem dem Verfall am Terminmarkt, im Börsenjargon "Hexensabbat" genannt. An solchen Tagen versuchen Profi-Investoren häufig, Aktien in die gewünschte Richtung zu schieben.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,1 Milliarden Aktien den Besitzer. 2002 Werte legten zu, 1110 gaben nach und 108 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,85 Milliarden Aktien 1420 im Plus, 1328 im Minus und 132 unverändert.

Die US-Kreditmärkte setzten ihre Erholung fort. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 10/32 auf 100-23/32. Die Rendite sank auf 2,171 Prozent. Der 30-jährige Bond rückte um 30/32 auf 104-22/32 vor und rentierte mit 2,768 Prozent. Der Kurs des Euro fiel auf 1,2227 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/sla/dpa/rts

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