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Google-Kursziel: 1300 Dollar Wall Street feiert erste Rally des Jahres

Wieder aufwärts ...

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem verhaltenen Start in 2014 finden die US-Anleger ihre Kauflaune wieder. Vor allem Tech-Werte profitieren. Weiteren Schwung könnten die Fed-Protokolle liefern.

Die unerwartet gute Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt und der deutliche Rückgang des US-Handelsdefizits haben die Wall-Street-Anleger am Dienstag in Kauflaune versetzt. "Die Daten aus Europa sind nicht schlecht, das stimmt optimistisch", erklärte Kim Forrest von der Fort Pitt Capital Group. Ein Exportrekord bescherte den USA im November zudem das niedrigste Handelsdefizit seit vier Jahren, womit auch hier die Zeichen auf Stärkung der Wirtschaft stehen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,6 Prozent und 16.530 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich ebenfalls um 0,6 Prozent und verabschiedete sich auf einem Stand von 1837 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte knapp ein Prozent zu auf 4153 Stellen. In Frankfurt übersprang der Dax die psychologisch wichtige Marke von 9500 Punkten und verabschiedete sich 0,8 Prozent fester bei 9506 Zählern in den Feierabend.

Warten aufs Fed-Protokoll

In Deutschland ging die Arbeitslosenrate saisonbereinigt überraschend zurück. In den USA übertrafen die Einfuhren die Ausfuhren nur noch um 34,3 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium mitteilte. Die Lücke verringerte sich damit um 12,9 Prozent. Experten  hatten mit einem Defizit von 40 Milliarden Dollar gerechnet.

Mancher Teilnehmer dürfte sich freilich noch geziert haben, denn wichtige anstehende Termine sorgten für eine gewisse Unsicherheit: Am Mittwoch wird das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung veröffentlicht, und am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht für Dezember auf der Tagesordnung.

Zuvor äußerten sich einige Vertreter der US-Notenbank. Dabei traf Eric Rosengren von der Fed in Boston den Nerv der Anleger, indem er seine Position einer ultralockeren Geldpolitik verteidigte. Der Präsident der Fed von San Francisco, John Williams, beruhigte die Investoren ebenfalls. Die US-Notenbank nehme zwar langsam den Fuß vom Gas, trete aber noch lange nicht auf die Bremse, fasste er die Geldpolitik der Federal Reserve zusammen.

Williams glaubt zwar, dass die Notenbank ihre zuletzt auf ein monatliches Volumen von 75 Milliarden Dollar reduzierten Wertpapierkäufe noch im Laufe dieses Jahres ganz einstellen wird. Das bedeute aber noch nicht das Ende der akkommodierenden Geldpolitik der Federal Reserve. Der Leitzins werde noch auf absehbare Zeit nahe null bleiben.

Madoff und Deutsche Bank

Fest im Blick hatten die Investoren die Papiere von JP Morgan. Die Börsianer straften das Institut für seinen insgesamt zwei Milliarden Dollar schweren Vergleich ab, mit dem die ehemalige Hausbank von Finanzjongleur Bernard Madoff den Rechtsstreit um Geldwäsche-Vorwürfe hinter sich lassen will. JP Morgan-Papiere verbilligten sich um etwa 1 Prozent.

Die Gunst der Anleger galt dagegen vor allem Titeln aus dem Medizinsektor, nachdem die Deutsche Bank UnitedHealth heraufgestuft hatte. Der Dow-Wert wurde rund 4 Prozent höher gehandelt und zog andere aus der Branche mit nach oben.

Die Aktien von Palo Alto Networks kletterten um 3,6 Prozent nach oben. Die auf Netzwerksicherheit spezialisierte Gesellschaft hat die Übernahme von Morta Security für eine nicht genannte Summe bekannt gegeben.

Die Titel des Managementdienstleisters Convergys waren noch stärker gesucht; sie verteuerten sich um 7,3 Prozent. Das Unternehmen hatte den Kauf von Stream Global Services für 820 Millionen Dollar angekündigt. Durch die Akquisition soll sich das bereinigte Ergebnis je Aktie von Convergys um 0,35 Dollar verbessern.

Neurocrine Biosciences explodierten geradezu mit einem Kursplus von rund 90 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hatte Fortschritte bei der Entwicklung eines Hoffnungsträgers vermeldet.

Vom größeren Optimismus der Banken profitierte die Google-Aktie, für die JP Morgan das Kursziel auf 1300 Dollar erhöhte. Der Internet-Riese notierte daraufhin zeitweise auf einem Rekordniveau von 1136,59 Dollar je Anteilsschei. Am Ende stand ein Plus von mehr als 1 Prozent..     

Intel-Papiere legten dank der Berichterstattung über die Elektronik-Messe CES in Las Vegas ebenfalls rund 1 Prozent zu. Der Chip-Gigant stellte dort unter anderem neuartige Computertechnik in Ohrhörern und Armbändern vor.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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