Marktberichte

Keine Angst vor Höchstständen Wall Street verteidigt das Niveau

16 Prozent mehr verdient als im Vorjahr - das lässt sich sehen.

16 Prozent mehr verdient als im Vorjahr - das lässt sich sehen.

(Foto: REUTERS)

Mangels Alternativen werden Anleger - trotz dünner Höhenluft - auch weiter an den Aktienmarkt drängen. Das Niedrigzinsumfeld wird daran kurzfristig kaum etwas ändern. Und so halten sich die Verkäufer trotz Höchstständen zurück.

Nach zwei Tagen mit Gewinnen haben die US-Börsen zu Wochenmitte inne gehalten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent höher auf 17.122 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 blieb mit 2000 Zählern unverändert. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab minimal auf 4569 Punkte nach. Trotz der jüngsten Allzeithochs an der Wall Street verzichteten Händler auf die vielfach erwarteten Gewinnmitnahmen.

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S&P 500 4,93

Zugute kommt dem Aktienmarkt weiter die Alternativlosigkeit an den Finanzmärkten. Daran dürfte sich angesichts des Niedrigzinsumfeldes kurzfristig auch kaum etwas ändern, glaubt Aktienhändler Doug Shapiro von Raymond James. So verharre die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen knapp an den Tiefstständen aus dem Juni 2013.

Doch mag die US-Konjunktur aktuell auch vor Kraft strotzen, global trüben sich die Aussichten immer mehr ein. Verbunden mit geopolitischen Brandherden sehen Rentenhändler daher hinreichende Gründe für den Kauf von US-Anleihen. Mit dem Goldpreis ist ein weiterer "Fluchthafen" gefragt.

Ein Schwung frischer Zahlen

Am Aktienmarkt mussten Investoren einige Geschäftszahlen verdauen. Dank einer brummenden Nachfrage in Asien sowie auf dem amerikanischen Kontinent hat Tiffany im zweiten Quartal 16 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Der Juwelier schraubte daraufhin die eigenen Jahresziele nach oben. Die Aktie zog 0.9 Prozent an.

Auch der Schusswaffenhersteller Smith & Wesson hat Geschäftszahlen vorgelegt, die jedoch die Investoren ziemlich vergrätzen. Das Unternehmen bekam die Folgen einer geringeren Nachfrage zu spüren und muss sich deshalb für das zweite Geschäftsquartal bescheidenere Ziele setzen. Die ganze Branche sitze auf hohen Lagerbeständen an leichten Sportwaffen, teilte das Unternehmen mit. Die Aktie brach 13,6 Prozent ein.

Beim Textileinzelhändler Express feierten Anleger einen Gewinneinbruch um 59 Prozent in der zweiten Periode. Die Ergebnisse übertrafen nämlich die noch niedrigeren Erwartungen, zudem erhöhte der Modekonzern den Ausblick. Insbesondere Letzteres kam gut an, der Kurs sprang 12,7 Prozent nach oben. Analog Devices hat in seinem dritten Geschäftsquartal zwar wieder mehr verdient, allerdings höhere Kosten infolge der Übernahme von Hittite Microwave verzeichnet. Die Aktien des Halbleiterherstellers gaben 2,3 Prozent nach.

Burger King geben weiter nach

Die Aktie von Burger King gab den zweiten Tag in Folge nach, und zwar um 2,1 Prozent. Am Montag war die Aktie explodiert, als die Schnellrestaurantkette die Verlegung des Firmensitzes ins steuergünstige Kanada in Aussicht gestellt hatte. Das Unternehmen sieht sich aber nun erheblicher Kritik von US-Politikern ausgesetzt. Außerdem bemängeln Ratingagenturen, mit der Übernahme von Tim Hortons käme ein erheblicher Schuldenberg auf das Unternehmen zu. Moody's und Fitch haben deswegen den Ausblick für Burger King schon einmal auf negativ gesenkt.

Der im kommenden Monat anstehende US-Börsengang des chinesischen Internetgiganten Alibaba wirft seine Schatten voraus. "Der Börsengang ist eine Riesensache für die Wall Street", sagt Michael Purves, Stratege bei Weeden & Co. Denn viele Fondsmanager müssten Technologiewerte verkaufen, um Mittel für den Neuankömmling zu haben. Im Fokus steht auch Yahoo, die ein Paket von 20 Prozent an Alibaba hält. Für die Yahoo-Aktie ging es ein Prozent nach oben. Das lag auch an den starken Quartalszahlen, die Alibaba am Mittwoch vorlegte.

Facebook gaben 1,8 Prozent nach. Die Analysten von Janney Capital haben die Aktie auf Neutral abgestuft. Die Erwartungen an das Unternehmen könnten überzogen sein, vermuten die Experten.

Quelle: ntv.de, ddi/jwu/DJ/rts

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